Long COVID-News

Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.

Forschung

Eine breit angelegte Studie der Universitätsmedizin Halle ermittelte Faktoren, die einen Einfluss auf die Entstehung von Post COVID haben. Demnach ist das Risiko für Post COVID-Symptome niedriger nach einer Omikron-Infektion, wenn man eine Infektion bereits gut überstanden hat sowie nach einer vierten Impfung (bei einer Omikron-Infektion).

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Therapie

Eine Wirksamkeit des Virustatikums Nirmatrelvir in Kombination mit Ritonavir konnte bei Long COVID nicht bestätigt werden. Das Medikament ist als Paxlovid bekannt und zur Behandlung einer akuten COVID-19-Erkrankung zugelassen. Im Rahmen einer klinischen Studie der Stanford Universität in Palo Alto, Kalifornien, erholten sich die behandelten Patient*innen im Vergleich zu der Kontrollgruppe, die ein Placebo erhielten, nicht schneller.

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Forschung

SARS-CoV-2-Antigene im Blut und in Darmbiopsie von Long COVID-Betroffenen entdeckt

Forschende an der Universität von Kalifornien in San Francisco haben bei 5 Prozent von 171 untersuchten Patient*innen mit Long COVID-Symptomen noch 14 Monate nach ihrer akuten Infektion SARS-CoV-2-Antigene in ihrem Blut nachgewiesen. Auf der Suche nach dem Ursprung der Virusantigene ergaben PET-Untersuchungen (Positronen-Emissions-Tomografien), dass die Virus-infizierten Zellen insbesondere in der Lunge, dem Rückenmark und im Darm verblieben. Eine Darmbiopsie bei 5 Patient*innen bestätigte vorhandene Virus-RNA für die Bildung der Spike-Proteine. Die Studien-Ergebnisse untermauern die Hypothese, dass dies ursächlich für Long COVID-Symptome ist. Für einen Beweis sind weitere Studien notwendig.

Zur Studie: https://www.thelancet.com/journals/laninf/article/PIIS1473-3099(24)00211-1/fulltext

Forschung

Vergleich der Langzeitwirkung einer Covid-19-Infektion mit Delta- oder Omikron-Virusvariante

Forschende des Deutschen Pandemie-Kohorten-Netzwerks verglichen die Auswirkungen einer Corona-Infektion auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität von zwei Patientengruppen. Drei Monate nach der Erstinfektion konnte kein Unterschied zwischen den Personen festgestellt werden, die sich mit der Delta- oder aber der Omikron-Virusvariante infiziert hatten.

Zur Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38700656/

Therapie

Moskauer Studie: Medikament Meldonium zeigte Wirksamkeit beim chronischem Erschöpfungssyndrom

Wissenschaftler*innen am Forschungszentrum für Neurologie in Moskau, Russland, haben die Wirksamkeit von Meldonium nachgewiesen. Dieses in Deutschland nicht zugelassene Medikament wird in baltischen Staaten und Russland bei Angina Pectoris und Herzerkrankungen eingesetzt. In dem prospektiven, randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Studienansatz zeigte sich bei Gabe des Medikaments eine Verbesserung des kognitiven Status – und damit eine Verringerung der Symptome. Die Forschenden konnten dies mit funktionellen Magnetresonanztomographie-Untersuchungen (fMRT) im Aufgaben- und Ruhezustand beobachten. Es sind nun weitere Studien erforderlich um abzuschätzen, ob die Einnahme des Präparats sinnvoll und sicher ist.

Zur Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0753332223015214#ab0020

Versorgung

Long/Post COVID-Ambulanzen in Göttingen und Hannover

An der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurden neue Anlaufstellen für Long COVID-Betroffene eingerichtet. Ziel ist es, den Betroffenen eine möglichst zeitnahe, strukturierte und interdisziplinäre Behandlung zu ermöglichen, wenn der Bedarf über die haus- und fachärztliche Versorgung hinausgeht. Das Angebot richtet sich primär an Menschen, die von anhaltender Arbeits- beziehungsweise Schulunfähigkeit oder von schwerwiegender chronischer Erschöpfung betroffen sind. Im Anschluss an die einjährige Modellphase werden die Erfahrungen und Bedarfe gesichtet und eine eventuelle Verstetigung der Angebote geprüft.

Mehr Informationen: https://www.umg.eu/news-detail/news-detail/detail/news/long-post-covid-ambulanzen-an-mhh-und-umg-eingerichtet-haus-und-fachaerzte-stellen-vordiagnose-und-u/

Beratung

Nordrhein-Westfalen startet telefonisches Beratungsangebot für Betroffene von Long- und Post COVID, Post-Vac-Syndrom und ME/CFS

Ab 1. Juli 2024 werden Betroffene und ihre Angehörigen zu sozialrechtlichen Themen wie Rente, Pflege und Leistungen der Krankenversicherung beraten werden. Die Hotline steht auch Arbeitgebenden zur Verfügung, die sich über Unterstützungsangebote informieren möchten. Eine medizinische Beratung erfolgt hierbei nicht. Die Berater*innen sind montags bis freitags in der Zeit von 10.00 bis 14.00 Uhr unter der Telefonnummer 0800 238 1000 erreichbar.

Link: https://www.land.nrw/pressemitteilung/nordrhein-westfalen-startet-telefonisches-beratungsangebot-fuer-betroffene-von

Forschung

Spielen SARS-CoV-2-Antikörper doch keine Rolle bei der Entstehung von Long COVID?

Eine aktuelle bevölkerungsbasierte Studie aus den USA mit fast 4.000 Teilnehmer*innen konnte keine Beziehungen zwischen dem SARS-CoV-2-Antikörperstatus und Long COVID-Symptomen nachweisen. Beim Vergleich verschiedener Patientengruppen gab es keinen Zusammenhang zwischen einem positiven Antikörperstatus und der körperlichen und geistigen Gesundheit, inklusive der kognitiven Funktionen. Nach Ansicht des Autorenteams sprechen diese Ergebnisse für eine begrenzte Brauchbarkeit serologischer Antikörper-Tests bei der Long COVID-Diagnostik.

Zur Studie: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0304262

Studienteilnahme

Universität Tübingen untersucht Wirksamkeit von Yoga und Gesundheitsschulung beim Long COVID-Syndrom

Eine Studie an der Universität Tübingen will die Wirksamkeit von Yoga und Gesundheitsedukation als Therapie für Long COVID-Patient*innen mit chronischer Fatigue erforschen. Laut der Studienleitung wurde Yoga wissenschaftlich als die wirksamste, nicht pharmakologische Therapie zur Behandlung von Fatigue nach Krebserkrankungen nachgewiesen. Es gibt Belege dafür, dass Yoga auch bei anderen Erkrankungen mit chronischem Erschöpfungssyndrom sowie bei Long COVID-Symptomen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Angst und Depression wirksam ist. Wer von einem diagnostizierten Fatigue-Syndrom durch Long COVID betroffen ist, kann im Rahmen der Studie am 12-wöchigen Yoga- und Gesundheitsschulungskurs in Präsenz teilnehmen. Interessierte wenden sich an: Yasemin.anguelov@bosch-health-campus.com ( telefonisch unter 0711 8101-7858).

Mehr unter https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/yoga-post-covid

Studienteilnahme

Studie in Mannheim untersucht Veränderungen im Gehirn von Long COVID-Betroffenen

Das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) erforscht die Krankheitsmechanismen bei Langzeitbeschwerden nach einer COVID-19-Infektion. Untersucht werden sollen neuropsychiatrische, den Gehirnstoffwechsel betreffende und genetische Aspekte des Post COVID-Syndroms. Teilnehmende erhalten eine Aufwandsentschädigung und die Ergebnisse ihrer kognitiven Testung. Das Forscherteam freut sich über interessierte Proband*innen! Bitte melden Sie sich mit Angabe des Studienkürzels NEULOCO per E-Mail bei claudia.schilling@zi-mannheim.de.

Mehr unter https://www.zi-mannheim.de/forschung/probanden-gesucht/gesunde-teilnehmerinnen-nach-covid-19-fuer-studie-zum-verstaendnis-von-long-covid-gesucht.html

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