Rehabilitation

Symptomverbesserung nach angepasster Reha bei Long COVID-Betroffenen ohne ME/CFS

Einer aktuellen Studie zufolge erlebte ein Großteil der teilnehmenden Patient*innen in mindestens einem der behandelten Indikationsbereiche eine Verbesserung ihrer Beschwerden. Voraussetzung hierfür war gemäß der Studienautor*innen die Anwendung eines multimodalen Rehabilitationskonzepts, das auf die Hauptsymptome von Post COVID-Betroffenen zugeschnitten war. Von der Untersuchung ausgeschlossen wurden ME/CFS-Patient*innen, die aktuell als nicht rehafähig einzustufen sind.

Das Ziel der prospektiven Multicenter-Kohortenstudie war es, sowohl den subjektiv wahrgenommen Behandlungserfolg als auch die Zufriedenheit von Post COVID-Betroffenen mit einer stationären Rehabilitation zu überprüfen. Dazu wurden im Zeitraum zwischen März 2022 und August 2023 in sechs deutschen Rehabilitationskliniken 1.028 Patient*innen befragt.

Die meisten Patient*innen, die an einem speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Rehabilitationsprogramm teilgenommen haben, waren mit ihrem Aufenthalt zufrieden. Bei einem Großteil hat sich die Reha positiv auf ihre allgemeine Lebensqualität, die körperliche und geistige Gesundheit, ihre Fähigkeit, Alltagstätigkeiten zu bewältigen sowie auf ihre Teilnahme an sozialen Aktivitäten ausgewirkt. 8,6 Prozent der Befragten berichteten indes von einer Verschlechterung ihrer Symptome und des Allgemeinbefindens.

In allen Kliniken wurden multimodale indikationsübergreifende Rehabilitationsmaßnahmen angewendet. Dabei wurden die speziellen Anforderungen an eine Rehabilitation erfüllt, wie sie im Eckpunktepapier der Deutschen Rentenversicherung dargelegt sind. Auch das Erlernen von Entspannungstechniken, Sozialberatung sowie Post COVID-spezifische Einzel- und Gruppenpsychotherapie waren Teil der Maßnahmen.

Die Autor*innen schlussfolgern aus den Ergebnissen, dass Rehabilitationsmaßnahmen dazu beitragen, dass Post COVID-Patient*innen wieder vermehrt Teilhabe erleben und ins Erwerbsleben zurückfinden können. Voraussetzung hierfür seien Post COVID-spezifische Rehakonzepte und Behandlungsprogramme, die individuell an die Patient*innen angepasst werden.

Zur Studie: https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-2560-4149

Hinweis der Redaktion:

In der Leitlinie „S2k-LL SARS-CoV-2, COVID-19 und (Früh-) Rehabilitation“ wird beschrieben, dass aufgrund der unterschiedlichen Symptome von Long COVID-Betroffenen mit und ohne ME/CFS generell ein individuell angemessenes Vorgehen bei medizinischer Beratung und Therapie anzuwenden ist. Bei einigen Patient*innen wird daher eine Rehabilitationsfähigkeit ausgeschlossen – beispielsweise bei PEM oder ME/CFS.

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