Medikamente

Rund um den Globus forschen Wissenschaftler*innen in kontrollierten, klinischen Studien an medikamentösen und therapeutischen Verfahren. Trotz erster richtungsweisender Behandlungserfolge werden diese bisher noch nicht in der Praxis angewandt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat 2024 den Therapie-Kompass veröffentlicht, in dem verschreibungspflichtige Arzneimittel aufgeführt sind, die je nach Symptom verordnet werden können („In-Label-Use“).

Therapie-Kompass empfiehlt Medikamente gegen Long und Post COVID-Symptome

Eine Expert*innengruppe des Bundesgesundheitsministeriums hat im September 2024 den Therapie-Kompass veröffentlicht, bei dem Arzneimittel, die eigentlich für andere Anwendungsgebiete zugelassen sind, im sogenannten „In-Label-Use“ auch bei Long COVID zum Einsatz kommen. Die Fachgruppe empfiehlt Medikamente, welche die Beschwerden von zwölf häufigen Long COVID-Symptomen lindern können. Zu den Symptomen zählen etwa

Empfohlen werden verschreibungspflichtige Medikamente, die im Rahmen ihrer bestehenden Zulassungen (In-Label-Use) verordnet werden können. Die Kosten für die Arzneimittel werden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Zum Therapie-Kompass des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM):

Sie interessieren sich für symptomorientierte Therapiemöglichkeiten bei Long COVID-Syndrom?

Stand der Forschung: Welche Perspektiven gibt es für Long COVID?

Sowohl in Deutschland als auch international wird weiter intensiv geforscht, die Krankheit mittels Diagnostik zu erkennen sowie ursächliche und gesicherte Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Es herrscht unter den medizinischen Expert*innen jedoch Übereinstimmung darin, dass dies noch weitere Zeit in Anspruch nehmen wird.

Aus diesem Grund arbeitet parallel eine Long COVID-Expert*innengruppe des Bundesministeriums für Gesundheit daran, sogenannte Off-Label-Therapien zu entwickeln. Diese beinhalten die Anwendung zugelassener Medikamente für einen anderen als den von den Zulassungsbehörden ursprünglich genehmigten Zweck und es besteht Hoffnung, dass diese demnächst auch bei Long und Post COVID unter ärztlicher Anweisung zum Einsatz kommen können. Derzeit wird die Anwendung folgender Wirkstoffe geprüft:

  • Agomelatin
  • Ivabradin
  • Metformin (zur Prophylaxe von Long COVID bei akuter Infektion) und
  • Vortioxetin (nicht in Deutschland, aber in der EU verfügbar)

Laut der Expertengruppe ist der Prozess damit nicht abgeschlossen. Derzeit laufende Studien, z. B. zu niedrig-dosiertem Naltrexon, bieten die Chance zur kurz- und mittelfristigen Erweiterung der Vorschlagsliste.

Quelle: Empfehlungen der Expertengruppe Long COVID Off-Label-Use an den
Gemeinsamen Bundesausschuss zum zulassungsüberschreitenden Einsatz
(sog. Off-Label-Use) von Arzneimitteln bei Long COVID

Selbsthilfe bei Long COVID

Eine wichtige Unterstützung finden zahlreiche Betroffene mit Long COVID-Symptomen in Selbsthilfegruppen. Hier können sie sich gegenseitig unterstützen, informieren und stärken. Sie tauschen Erfahrungen aus, geben einander Rat und finden gemeinsam Lösungen für ihren Alltag. Der Beitritt zu einer Selbsthilfegruppe bietet wertvolle Vorteile:

Wenn Sie sich für eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Umgebung interessieren und Kontakt zu anderen Long COVID-Betroffenen aufnehmen möchten, können Sie auf der Long COVID-Plattform deutschlandweit nach Adressen in Ihrer Region suchen.

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