Therapie

Nasenspray mit Antihistaminikum könnte die Entstehung von Long COVID-Symptomen reduzieren

In einer Placebo-kontrollierten klinischen Studie mit 259 Teilnehmenden wurde nachgewiesen, dass die intranasale Gabe von Chlorphenamin die Viruslast einer SARS-COV-2-Infektion verringert. Ebenso zeigte sich, dass die Entstehung von milden Long COVID-Symptomen wie Fatigue, Brain Fog, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Einschränkungen im Alltag damit signifikant reduziert werden können.

Der zur Gruppe der Antihistaminika zählende Wirkstoff verhindert die Ausschüttung von körpereigenen Botenstoffen (Histaminen), die typischerweise allergische Symptome auslösen. In der Studie erhielten die COVID-19-Patient*innen im Rahmen der 10-tägigen Behandlung dreimal täglich zwei Sprühdosen in jedes Nasenloch.

Die Studienergebnisse deuten auf einen starken Zusammenhang zwischen der Vergabe von Chlorphenamin und einer Verringerung von Long COVID-Symptomen hin. Der Effekt war dabei umso größer, je früher Patient*innen im Krankheitsverlauf damit behandelt wurden. Dies deutet darauf hin, dass eine frühzeitige Therapie zu weniger Langzeitfolgen führen und somit für die Linderung von Long COVID-Symptomen entscheidend sein könnte.

Ein Einsatz des Wirkstoffs bereits während der akuten COVID-19-Behandlung erscheint aufgrund der geringen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und niedrigen Kosten als vielversprechend. Auch habe es keine schädlichen Auswirkungen auf Leber und Nieren. Da der Zeitpunkt des Behandlungsbeginns erheblichen Einfluss auf die Wirksamkeit des Einsatzes hat, sollten künftige Studien darauf abzielen, den optimalen Zeitpunkt für die Verabreichung von Chlorphenamin zu untersuchen, um die Wirksamkeit im Hinblick auf Long COVID zu verbessern.

Zur Studie: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11600942/pdf/12879_2024_Article_10211.pdf

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