
Long COVID-News
Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.
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In einer Placebo-kontrollierten klinischen Studie mit 259 Teilnehmenden wurde nachgewiesen, dass die intranasale Gabe von Chlorphenamin die Viruslast einer SARS-COV-2-Infektion verringert. Ebenso zeigte sich, dass die Entstehung von milden Long COVID-Symptomen wie Fatigue, Brain Fog, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Einschränkungen im Alltag damit signifikant reduziert werden können.
weiterlesenWissenschaftler*innen der (Universitäts-)Kliniken Tübingen, Magdeburg und Stuttgart haben eine Übersichtsarbeit zu psychotherapeutischen Interventionen beim Long COVID-Syndrom erstellt. Nach einer Analyse von zwölf Studien resümieren sie, dass es aufgrund qualitativer Mängel in den Studien bisher nicht möglich sei, die Wirksamkeit der Psychotherapie zu überprüfen. Daher fordern sie weitere Untersuchungen, um die Rolle der Psychotherapie im Rahmen multimodaler Long COVID-Behandlungen bewerten zu können.
weiterlesenEin Team um Dena Zeraatkar von der McMaster University in Hamilton Ontario überprüfte im Rahmen des „Living Systematic Review“ Studien zu Therapieansätzen bei Long COVID. Im Rahmen der weltweiten Datenbankrecherche konnten lediglich bei drei Therapieansätzen signifikante Verbesserungen der Long COVID-Symptome nachgewiesen werden. Dabei handelt es sich um die kognitive Verhaltenstherapie Fit after COVID, die achtwöchige Onlinereha REGAIN sowie ein aerobes Ausdauertraining im Rahmen einer sechswöchigen Rehamaßnahme.
weiterlesenCarmen Scheibenbogen, Leiterin der Immundefekt-Ambulanz an der Berliner Charité berichtete beim 3. Long COVID Kongress über laufende Therapiestudien in Deutschland. Große Hoffnung werde auf Medikamente gesetzt, die antikörperproduzierende B-Zellen angreifen und zerstören – beispielsweise Inebilizumab. Auch das Herzinsuffizienzmedikament Vericiguat könnte therapeutisch erfolgversprechend eingesetzt werden. Des Weiteren werde untersucht, ob die hyperbare Sauerstofftherapie signifikant zu einer Verbesserung der Long COVID-Symptome führen kann.
weiterlesenKann Paxlovid doch Vorteile für einige Menschen mit Long COVID haben?
Eine randomisierte US-amerikanische Studie aus 2024 fand keine Hinweise auf die positive Wirkung einer 15-tägigen Behandlung mit Nirmatrelvir-Ritonavir (Paxlovid) bei Long COVID. Nun veröffentlichten an Long COVID erkrankte Forschende („Patient-Led Research Collaborative“) unterschiedliche Erfahrungen mit dem Medikament. 5 von 13 Patient*innen, die Paxlovid über 7,5 bis 30 Tage eingenommen hatten, berichteten von nachhaltigen Verbesserungen der Symptome. Die Autorenschaft vermutet, dass diese Unterschiede auf die unterschiedlichen Ausprägungen (Phänotypen) der Krankheit zurückzuführen seien. Ein Ansatz sollte ihnen zufolge sein, die Wirksamkeit anhand dieser Phänotypen in zukünftigen Studien weiter zu testen.
Zur Studie: https://www.nature.com/articles/s43856-024-00668-8
Erste positive Ergebnisse der TRIBAL-Studie zu individuell-trainingsbasierter Therapie
Das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin untersucht in Kooperation mit dem S.P.O.R.T. Institut in Overath, ob und wie sich Long COVID-Symptome durch eine individuell-trainingsbasierte Behandlungsmethode reduzieren lassen. Erste Ergebnisse zeigen, dass körperliche Aktivität ein wesentlicher Bestandteil in der Therapie von Long Covid-Patient*innen sein sollte. Wissenschaftlich fundierte Daten zur Erklärung der Zusammenhänge fehlen derzeit noch, doch bisherige Trainingsdaten ließen erkenne, dass sich Symptome wie Fatigue bei Männern und Frauen verbessern lassen – unabhängig davon, wann die Therapie startete. Es sei nie zu früh oder zu spät, mit einer Therapie zu beginnen.
Mehr dazu unter: https://www.deutschlandfunk.de/tribal-studie-erste-resultate-100.html
Der im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) entwickelte Therapie-Kompass soll Ärzt*innen bei der Behandlung von zwölf häufigen Long COVID-Symptomen unterstützen. Dazu zählen etwa Autoimmunerkrankungen, Depressionen, Hypertonie (Bluthochdruck) oder Schlafstörungen. Empfohlen werden verschreibungspflichtige Medikamente, die im Rahmen ihrer bestehenden Zulassungen (In-Label-Use) verordnet werden können. Die Kosten für die Arzneimittel werden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
weiterlesenDie Ergebnisse der klinischen Phase-II-Studie mit dem Wirkstoff BC 007 zeigen keine überlegene Wirksamkeit gegenüber einem Placebo. Dies berichtet die Berlin Cures GmbH, die die randomisierte doppelblinde Studie „BLOC“ unter anderem gemeinsam mit der Augenklinik des Universitätsklinikums Erlangen durchführte.
weiterlesenTherapie bei ME/CFS: Wirkstoff Cyclophosphamid zeigt positive Auswirkungen auf die Lebensqualität
In einer sechsjährigen Nachbeobachtungsstudie aus Norwegen konnte bei in einer Untergruppe von Patient*innen mit ME/CFS, denen der Wirkstoff Cyclophosphamid intravenös verabreicht wurde, eine positive Veränderung der subjektiv wahrgenommenen Lebensqualität festgestellt werden. Obwohl über keine ernsthaften Nebenwirkungen berichtet wurde, sollte ME/CFS-Patient*innen Cyclophosphamid jedoch außerhalb klinischer Studien nicht verabreicht werden. Das Medikament wirkt zytotoxisch (also zellschädigend) und birgt etwa die Gefahr einer Unfruchtbarkeit. Vielmehr sollten diese Daten helfen, die Krankheitsmechanismen von ME/CFS besser zu verstehen und eine gezielte und weniger toxische Immunbehandlung zu suchen.
Zur Studie: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0307484
Waldbad-Intervention lindert Symptome bei Long COVID
In Japan gehört das „Waldbaden“ – auf Japanisch Shinrin Yoku – mittlerweile zum Teil der nationalen Gesundheitsfürsorge. Nun hat eine Pilotstudie an der Universität Hildesheim die Machbarkeit einer zweiwöchigen Audio- und Achtsamkeits-basierten Waldbad-Intervention und deren Auswirkungen auf bestehende Long COVID-Symptome untersucht. Ihr Ergebnis: Die Gesamtsymptome und Müdigkeit nahmen ab, während sich das Wohlbefinden steigerte. Die Teilnehmenden konnten zudem Strategien zur Stressbewältigung immer besser anwenden.
Zur Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212657024000412