Therapie

Medikament Rovunaptabin (BC007) kann bei bestimmten Long COVID-Betroffenen Fatigue deutlich lindern

Wissenschaftler*innen der Augenklinik des Uniklinikums Erlangen setzten nach den ernüchternden Ergebnissen einer Phase II-Studie in 2024 die Forschung mit dem Wirkstoff BC007 fort. Nun wurden in einer weiteren Phase IIa-Studie signifikante Verbesserungen der Long COVID-Symptomatik und der Lebensqualität festgestellt. Dies betrifft Patient*innen, bei denen neben einer ausgeprägten Fatigue auch eine Autoimmun-Auffälligkeit festgestellt wurde.

Die Studie umfasste 30 Patient*innen, die per Zufallsprinzip entweder Rovunaptabin oder ein Placebo erhielten. Nach einigen Wochen wurde die Therapie gewechselt, sodass alle Teilnehmenden auch BC007 erhielten. Im Unterschied zur erfolglosen Phase II-Studie wurden dieses Mal lediglich Betroffene mit einbezogen, bei denen funktionelle Autoantikörper gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren nachweisbar waren (GPCR-fAAbs).

Studienleiterin Bettina Hohberger erklärt dazu: „Die Ergebnisse sind vielversprechend: Wir haben gesehen, dass die Autoantikörper nach der BC007-Behandlung verschwanden. Die Erschöpfungssymptome nahmen nicht nur statistisch, sondern auch für die Patient*innen spürbar ab. Die Lebensqualität hat sich messbar verbessert.“

Gleichermaßen wurde BC007 von allen Proband*innen gut vertragen: „Unsere Studie liefert erste Hinweise auf eine ursächliche Therapie für eine bestimmte Gruppe von Long COVID-Patienten“, so Bettina Hohberger. „Das macht Hoffnung – für Betroffene, deren Alltag bislang stark beeinträchtigt ist und für die es bisher keine gezielte, ursächliche Behandlung gab. Eine individuelle Diagnostik ist zukünftig entscheidend, um die richtigen Patienten für die Therapie präzise zu identifizieren.“

Zur Veröffentlichung: https://www.thelancet.com/journals/eclinm/article/PIIS2589-5370(25)00290-1/fulltext

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