
Long COVID-News
Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.
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Hochdosiertes Vitamin B3 beschleunigt die Genesung bei leichter bis mittelschwerer COVID-19-Infektion
In einer placebokontrollierten klinischen Studie mit 900 COVID-19-Patient*innen konnte mittels der patentgeschützten CICR-NAM-Tablette die Wirksamkeit von gezielt im Darm freigesetztem Nicotinamid gezeigt werden. Nicotinamid ist eine Form von Vitamin B3 und kann das Darmmikrobiom positiv beeinflussen, Vitaminmangel ausgleichen und bestimmte Stoffwechselprozesse verstärken. Die behandelten Erkrankten erlangten innerhalb von zwei Wochen schneller ihre normale körperliche Leistungsfähigkeit im Alltag zurück als Proband*innen, die ein Placebo erhielten. Das Forscherteam konnte bei der Nachbefragung nach sechs Monaten beobachten, dass Patient*innen, die ein höheres Risiko für Post COVID hatten und auf Nicotinamid ansprachen, weniger Post COVID-Symptome zeigten, wenn sie rechtzeitig behandelt wurden.
Hinweis: das Medikament ist nicht geeignet, Long COVID zu heilen. Es kann jedoch dabei unterstützen, dass nach einer COVID-19-Infektion weniger Post COVID-Symptome entstehen.
Zur Studie: https://www.nature.com/articles/s42255-025-01290-1
Multizentrisches Trainingskonzept soll Versorgung von Familien verbessern
Unter Leitung der Medizinischen Hochschule Hannover soll onlinebasiert bei betroffenen Familien, medizinischem Fachpersonal sowie Schulpersonal Fachwissen vermittelt und der gegenseitige Austausch gefördert werden. Neben Basiswissen zu Long COVID und ME/CFS werden Themen wie Pacing, Selbstreflexion und Entspannungstechniken sowie Sozialrecht und Möglichkeiten des Homeschoolings vermittelt. Für das medizinische Fachpersonal umfasst das Programm u.a. auch Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten. Dem Schulpersonal werden grundlegende Kenntnisse zu Long COVID vermittelt und Alternativen zum traditionellen Präsenzunterricht diskutiert. Das Projekt ist Teil des bundesweiten Verbundprojekts PEDNET-LC und wird vom Bundesgesundheitsministerium über einen Zeitraum von vier Jahren mit rund 450.000 Euro gefördert.
Mehr unter: https://idw-online.de/de/news853122
Long COVID-Symposium der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG)
Am 9. Mai 2025 diskutierten in Frankfurt am Main Wissenschaftler*innen verschiedener medizinischer Fachgebiete darüber, wie sich Long COVID auf Organe wie Herz, Lunge und Nervensystem und auf das Leben der Betroffenen auswirkt. Das Symposium bündelte die Expertise der Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung. Dabei wurden unter anderem Themen zum Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel, zu neurologischen Langzeitfolgen, psychischer Gesundheit, Lunge und Luftnot, Infektiologie und Immunologie sowie Kinder- und Jugendgesundheit vorgestellt.
Zur Aufzeichnung (in englischer Sprache): https://www.youtube.com/live/egXh7hWjXOg
Long COVID-Symptome bei Kleinkindern
Long COVID-Symptome bei Kindern, Kleinkindern oder im Vorschulalter können sich von den Symptomen bei Erwachsenen und älteren Kindern unterscheiden. Die Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie aus Bosten zeigten, dass Säuglinge und sehr junge Kinder (< 2 Jahre) eher unter Schlafproblemen, schlechtem Appetit, Husten und Atemnot litten. Kinder im Vorschulalter (3 bis 5 Jahre) hingegen hatten eher trockenen Husten und Tagesmüdigkeit bzw. weniger Energie im Alltag.
Zum Bericht: https://jamanetwork.com/journals/jamapediatrics/article-abstract/2834480
Lungenerkrankung
Forschende an der University of Virginia School of Medicine, USA, haben 110 Long COVID-Patient*innen untersucht, von denen die meisten zuvor mit schwerem COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert und viele während ihres Aufenthalts beatmet wurden. Im Blut dieser Patient*innen wurden unterschiedliche Veränderungen des Immunsystems festgestellt, die mit der Schwere der jeweiligen Lungenschäden in Verbindung standen. Dabei zeigte die beobachtete Vielfalt von Immunmustern, wie unterschiedlich die zugrunde liegenden „Treiber“ von Long COVID sein können – sogar bei Patienten mit dem gleichen Symptom. Durch diese Erkenntnisse ließen sich laut Forscherteam zukünftig maßgeschneiderte und effektivere Behandlungen von Lungenkomplikationen bei Long COVID entwickeln.
Mehr unter: https://www.nature.com/articles/s41590-025-02110-0
Vortrag zur Nikotinpflaster-Therapie beim Long COVID-Syndrom
Im Juni berichteten wir in den Long COVID-News darüber, dass Nikotinpflaster Long COVID-Symptome lindern könnten. Am 14. August 2025 hat Dr. med. Marco Leitzke vom Helios Park-Klinikum Leipzig nun in einem Vortrag Mechanismen, Zusammenhänge und Praxisanwendung der Nikotinpflastertherapie vorgestellt. Ein Mitschnitt des Livestreams ist auf dem YouTube-Kanal des Helios Park-Klinikums Leipzig verfügbar.
Zum Vortrag: https://www.youtube.com/live/E0Yb6FLEzR8
Studie in Chemnitz zum beruflichen Wiedereingliederungsprozess von Post COVID-Patient*innen, die im Gesundheitsdienst tätig sind
Post COVID kann zu teils erheblichen Einschränkungen in der Arbeitsfähigkeit führen – mit negativen Auswirkungen auf den beruflichen Wiedereingliederungsprozess (RTW). Ziel des Forschungsprojektes ist es, zu verstehen, wie dieser RTW-Prozess verläuft und welche Faktoren diesen Prozess beeinflussen. Dazu sollen 123 betroffene Arbeitnehmer*innen in Gesundheitsberufen mit Pflege- und Versorgungsverantwortung untersucht werden. In der Studie werden Daten zum Krankheitsverlauf, zu Schutz- und Risikofaktoren sowie zur Arbeitsfähigkeit erhoben. Interessierte wenden sich an Iris Poppele an der TU Chemnitz über die E-Mail iris.poppele@hsw.tu-chemnitz.de oder telefonisch unter 0371 531-35130.
Studie in Chemnitz untersucht gesundheitsförderliche Bewegung bei Post COVID-Patient*innen
In dem Forschungsvorhaben sollen Hinweise darauf gesammelt werden, welche Faktoren das Aktivitätsverhalten von Post COVID-Patient*innen fördert bzw. hemmt. Dazu wird die Aktivität im Alltag über 12 Monate zu 4 Zeitpunkten im Abstand von 3 Monaten gemessen. Zu jedem Messzeitpunkt werden standardisierte Fragebögen, Daten zu Soziodemografie, COVID-19 Historie, Post COVID-Symptomatik, biopsychosozialen Parametern (z.B. Selbstwirksamkeit und soziale Unterstützung) u.a.m. erfasst. Die Bewegungsdaten werden mit einem Bewegungssensor gemessen und mit elektronischen Tagebuchabfragen kombiniert. Interessierte wenden sich an Iris Poppele an der TU Chemnitz über die E-Mail iris.poppele@hsw.tu-chemnitz.de oder telefonisch unter 0371 531-35130.
Universitätskliniken Regensburg, Gießen und Marburg erforschen gemeinsam ME/CFS
ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom) wird oft spät oder falsch diagnostiziert und Patient*innen kämpfen oft jahrelang mit Fehldiagnosen wie Burnout oder Depression, weil es keine objektiven Tests gibt. Das Projekt „Miracle“ hat unter anderem zum Ziel, die genauen Mechanismen zu erforschen, die zu ME/CFS führen sowie sogenannte Biomarker (messbare Merkmale) zu identifizieren, welche die Diagnose erleichtern und eine noch zielgerichtetere Behandlung ermöglichen. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) werden die Ergebnisse analysiert, um Zusammenhänge besser zu verstehen. Hausbesuche ermöglichen es, dass auch bettlägerige Patient*innen an der Studie teilnehmen können. Bei Interesse oder Fragen kontaktieren Sie das Studienteam unter der E-Mail miracle@ukr.de. Bitte nur bei dringenden Fragen auch telefonisch unter 0941 944 17526.
Technische Universität Dresden untersucht die Entwicklung von Erschöpfungssymptomen
Im Rahmen der „CovEx“-Studie wird untersucht, welche Personen nach einer akuten COVID-19-Infektion oder im weiteren Verlauf Erschöpfungssymptome entwickeln. Untersucht werden sowohl psychologische als auch biologische Marker. Um besser zu verstehen, welche Faktoren während und nach der akuten Infektionsphase zu Post-COVID-Erschöpfungssymptomen führen, werden Betroffene mit Post COVID-Symptomatik gesucht. Die Studienteilnahme beinhaltet einen digital auszufüllenden Fragebogen zur Erschöpfungssymptomatik sowie eine Teilnahme vor Ort. Interessierte finden mehr Informationen unter https://digitalhealth.tu-dresden.de/people/magdalena-wekenborg/. Sie können sich auf direkt an das Forschungsteam wenden: studie.digitalmed@mailbox.tu-dresden.de.