Long COVID-News

Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.

Statistik

Im Jahr 2023 waren deutlich weniger Versicherte der AOK nach einer akuten COVID-19-Infektion wegen Post/Long COVID oder wegen eines chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS) krankgemeldet als in den vorherigen Pandemiejahren. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit blieb jedoch im Durchschnitt mit 36,6 Tagen je Fall sehr hoch. Positiv ist, dass die Anzahl der Betroffenen auf 110 je 100.000 Beschäftigte im Dezember 2023 gesunken ist. Noch im März 2022 wurde der Spitzenwert von 416 Erwerbstätigen je 100.000 Beschäftigte verzeichnet.

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Forschung

Der Rückgang des IQ bei Long COVID-Patient*innen konnte mit 6 Punkten beziffert werden – so das Ergebnis einer britischen Studie (der durchschnittliche IQ liegt bei 100). Positiv ist jedoch, dass sich die geistigen Fähigkeiten nach einer Erholung von Long COVID wieder verbesserten. Auch Impfungen hatten leicht positive Auswirkungen.
Die REACT-Studie („Real-Time Assessment of Community Transmission“) erforschte zwischen Mai 2020 und März 2022 die Ausbreitung von SARS-CoV-2-Infektionen bei über 3 Millionen Erwachsenen. 112.964 Personen – die Hälfte mit einer vorangegangener Coronainfektion – nahmen an Tests auf der Internetplattform „Cognitron“ teil. Diese umfassten acht kognitive Fähigkeiten. Die Störungen bei den Long COVID-Patient*innen betrafen vor allem das Gedächtnis, das abstrakte Denken und die Exekutivfunktionen (planende Fähigkeiten).

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Studienteilnahme

Medikamentenstudie zum Long COVID-Syndrom in Würzburg, Tübingen und Kiel

Untersucht werden soll die Wirksamkeit des entzündungshemmenden Medikaments Prednisolon (Kortison) sowie hochdosierter B-Vitamine zur Behandlung von Long COVID. Die Studie wird gemeinsam von den Instituten für Allgemeinmedizin an den Unikliniken in Würzburg, Kiel und Tübingen durchgeführt. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Wer unter einem Post COVID-Syndrom leidet und Interesse an einer Studienteilnahme hat, kann sich gern beim Studienteam des Instituts für Allgemeinmedizin der Universität Würzburg melden unter 0931 201-47899 oder per E-Mail: PreVitaCOV@ukw.de

Studienteilnahme

Interviewpartner für www.krankheitserfahrungen.de gesucht

Für die Internetseite werden Menschen gesucht, die sich seit 2022 mit SARS-CoV-2 infiziert haben und ihre Erfahrungen mit anderen Betroffenen teilen möchten. Auch Post COVID-Patient*innen sollen sich angesprochen führen. In Interviews berichten Menschen von ihren persönlichen Krankheitserfahrungen und dem Lebens mit ihrer Erkrankung. www.krankheitserfahrungen.de ist die lizensierte Webseite des „Datenbankprojekts für Individuelle Patient*innen-Erfahrungen Deutschland“, das am Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane angesiedelt ist. Interessierte melden sich bei Anne Thier unter 03381 41–1285 oder per E-Mail: Anne.Thier@mhb-fontane.de.

Therapie

Zwei Forschungsteams aus den USA und aus Hongkong berichten jeweils von Behandlungserfolgen nach der Gabe spezieller Medikamente. In den USA hatten sich nach der Verabreichung des Präparats Ronapreve drei Betroffene vollständig von Long COVID erholt. In Hongkong sorgte ein Präparat zur Verbesserung der Darmmikrobiota (Darmflora) für eine Linderung der Long COVID-Symptome und Verbesserung der Alltagsaktivitäten.

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Forschung

In einem neuen Verfahren der Magnetresonanztomographie (MRT) konnten Veränderungen an der Mikrostruktur des Gehirns beobachtet werden. Das Ausmaß der Veränderung hing mit dem Schweregrad der ursächlichen COVID-19-Erkankung zusammen. Entdeckt wurden dabei symptomspezifische Netzwerke im Gehirn, die mit Einschränkungen wie etwa Konzentrations- und Riechstörungen oder Fatigue im Zusammenhang stehen.

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Therapie

Patient*innen mit Ein- oder Durchschlafstörungen, Tagesschläfrigkeit oder auch schlafbezogenen Atemstörungen stehen inzwischen wirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung. Zukünftig sollen mittels Biomarker-Untersuchungen mögliche Ursachen und Einflussfaktoren der Schlafveränderung herausgefunden werden.

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Forschung

Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Universität Zürich fand Veränderungen in Blutserumproteinen von Long COVID-Betroffenen, die die Aktivität des sogenannten Komplementsystems betreffen. Dieses ist Teil der körpereigenen Immunabwehr. Weiterhin identifizierten sie Marker für Entzündungen und Gefäßschäden. Eine Reihe von Expert*innen halten die Studienergebnisse bezüglich einer möglichen Diagnostik für sehr relevant. Aktuell ist es jedoch noch zu früh zu beurteilen, ob sich hieraus auch neue therapeutische Konzepte ergeben.

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Rehabilitation

Ein Eckpunktepapier für die medizinische Rehabilitation beim Post COVID-Syndrom soll Rehabilitationseinrichtungen dabei unterstützen, passende Angebote für ihre Versicherten zu gestalten. In der Richtlinie beschreiben die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) eine Vielzahl an Anforderungen, die Reha-Einrichtungen von der Anamnese bis hin zur Therapie erfüllen müssen.

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Forschung

Eine internationale Studie unter Leitung der Universität Göteborg liefert neue Erkenntnisse in Bezug auf neurologische Long COVID-Symptome. Im untersuchten Blutplasma sowie der Hirn-Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) von 25 Betroffenen fanden die Forschenden keine Biomarker für eine Immunaktivierung oder Schädigungen des Zentralnervensystems. Sie verglichen dazu die Proben von Patient*innen mit neurokognitivem Long COVID mit denen gesunder Teilnehmenden. Die Autor*innen der Studie schlussfolgern, dass neurokognitives Long COVID nicht auf eine anhaltende Virusvervielfältigung oder eine Restentzündung des Zentralnervensystems zurückzuführen ist. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Symptome eine Folge von Ereignissen während der akuten COVID-19-Infektion sind.

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