Long COVID-News

Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.

Versorgung

In den gesammelten Berichten des Verbundprojektes OptiCIRS – geleitet von der Techniker Krankenkasse und der Deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit – schilderten Betroffene und Angehörige vielfältige Mängel in der Versorgung. Besonders auffällig sind fehlende funktionierende Versorgungsstrukturen und mangelnde kompetente Ansprechpartner*innen in Medizin und Rehabilitation. Über die Hälfte (56 Prozent) der Teilnehmenden gab an, dass sich ihr Gesundheitszustands aufgrund ärztlich verordneter oder empfohlener Behandlungen verschlechtert habe.

weiterlesen
Therapie

In einer Placebo-kontrollierten klinischen Studie mit 259 Teilnehmenden wurde nachgewiesen, dass die intranasale Gabe von Chlorphenamin die Viruslast einer SARS-COV-2-Infektion verringert. Ebenso zeigte sich, dass die Entstehung von milden Long COVID-Symptomen wie Fatigue, Brain Fog, Konzentrationsschwierigkeiten sowie Einschränkungen im Alltag damit signifikant reduziert werden können.

weiterlesen
Therapie

Wissenschaftler*innen der (Universitäts-)Kliniken Tübingen, Magdeburg und Stuttgart haben eine Übersichtsarbeit zu psychotherapeutischen Interventionen beim Long COVID-Syndrom erstellt. Nach einer Analyse von zwölf Studien resümieren sie, dass es aufgrund qualitativer Mängel in den Studien bisher nicht möglich sei, die Wirksamkeit der Psychotherapie zu überprüfen. Daher fordern sie weitere Untersuchungen, um die Rolle der Psychotherapie im Rahmen multimodaler Long COVID-Behandlungen bewerten zu können.

weiterlesen
Rehabilitation

Einer aktuellen Studie zufolge erlebte ein Großteil der teilnehmenden Patient*innen in mindestens einem der behandelten Indikationsbereiche eine Verbesserung ihrer Beschwerden. Voraussetzung hierfür war gemäß der Studienautor*innen die Anwendung eines multimodalen Rehabilitationskonzepts, das auf die Hauptsymptome von Post COVID-Betroffenen zugeschnitten war. Von der Untersuchung ausgeschlossen wurden ME/CFS-Patient*innen, die aktuell als nicht rehafähig einzustufen sind.

weiterlesen
Veranstaltung
© Charité – Universitätsmedizin Berlin

Am 12. und 13. Mai 2025 fand in Berlin die 3. Internationale ME/CFS-Konferenz unter dem Motto „Verstehen, Diagnostizieren, Behandeln“ statt. Organisiert wurde sie vom Charité Fatigue Center (CFS) in Zusammenarbeit mit der ME/CFS Research Foundation. Die wissenschaftliche Leitung übernahm Prof. Carmen Scheibenbogen, Direktorin des Arbeitsbereichs Immundefekte und Postinfektiöse Erkrankungen. In der zweitägigen Veranstaltung präsentierten und diskutierten weltweit renommierte Forscher*innen aus Europa, den USA, Israel und Japan die neuesten Forschungsergebnisse zu ME/CFS.

weiterlesen
Politik

Brandenburger Landtag fordert, Netzwerkstrukturen für Diagnostik und Behandlung von Long COVID fortzusetzen

Darüber hinaus wurde die Landesregierung aufgefordert, Informationsangebote für Menschen auszubauen, die an den Folgen einer COVID-19-Impfung leiden. Dabei wurde explizit auf das DiReNa-Netzwerk hingewiesen. Dies ist Zusammenschluss von Partnern aus der medizinischen Diagnostik, Rehabilitation und nachsorgenden Einrichtungen mit Expertise in der Behandlung der COVID-19-Erkrankung. Auch eine weitere Unterstützung von Forschungsprojekten zum Post-Vac-Syndrom soll geprüft werden.

Mehr unter: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Brandenburger-Landtag-will-Long-COVID-und-Post-Vac-Betroffene-unterstuetzen-456892.html

Forschung

Weniger als ein Drittel der Long COVID-Betroffenen erholen sich von ihren Symptomen

In der Studie EPILOC (Epidemiologie von Long COVID) der Universitätskliniken Ulm, Freiburg, Heidelberg und Tübingen wird von fortdauernden Einschränkungen auch im zweiten Jahr der Erkrankung berichtet. Die häufigsten Symptome waren Fatigue, neurokognitive Störungen, Kurzatmigkeit sowie Angst, Depressionen und Schlafprobleme. Dabei zeigten die Laborwerte wiederum keine Auffälligkeiten in Bezug auf eine SARS-CoV-2-Persistenz oder Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus. Die Studienautor*innen schlussfolgern, bei künftigen Forschungsstudien insbesondere den Stoffwechsel/Entzündungsprozesse im Nervengewebe, den Skelettmuskelstoffwechsel sowie Atemstörungen in den Fokus nehmen zu müssen.

Zur Studie: https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1004511

Interview

„Risiko für Long Covid hat sich deutlich verringert, Ursachenforschung läuft weiter“

Ein Beitrag des öffentlich-rechtlichen Informationskanals „MDR-Wissen“ fasst den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammen. Zitiert werden Andreas Stallmach vom Universitätsklinikum Jena, Carmen Scheibenbogen von der Charité Berlin und Christian Puta vom Universitätsklinikum Jena. Neben Hinweisen auf Studienergebnisse werden auch Videos mit Betroffenen verlinkt.

Zum Bericht: https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/long-covid-risiko-ursachen-therapie-100.html

Versorgung

Vergütung für Behandlung bei Long COVID und Post-Vac erweitert

Im Dezember 2024 wurde im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) über die vertragsärztliche Vergütung für Behandlungsplanung und -koordination entschieden. Seit Januar 2025 können nun fünf weitere Gebührenordnungspositionen (GOP) mit den gesetzlichen Krankenversicherungen abgerechnet werden. Dies betrifft Behandlungen von Patient*innen mit Long COVID oder Post Vac-Symptomen sowie ähnlichen Erkrankungen wie ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom).

Mehr unter: https://www.medical-tribune.de/praxis-und-wirtschaft/artikel/koordinierte-versorgung-mit-basisassessment-und-fallkonferenzen-1

Versorgung

Bundesweites Versorgungsnetzwerk für schwer kranke Kinder und Jugendliche mit Long und Post COVID

Bis Ende 2028 werden rund 45 Millionen Euro für neue Modellmaßnahmen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID und ähnlichen Erkrankungen zur Verfügung gestellt. Davon erhält das Konsortium PEDNET-LC knapp 41 Millionen Euro. Das „Pädiatrische Netzwerk für die Versorgung und Erforschung von postakuten Folgen von COVID-19, ähnlichen postakuten Infektions- und Impfsyndromen sowie ME/CFS bei Kindern und Jugendlichen“ soll medizinisches Wissen zu Häufigkeit, Diagnostik, Behandlung und Prognose generieren und in die klinische Versorgung umsetzen. Dazu werden 20 spezialisierte, interdisziplinäre und multiprofessionelle Zentren bundesweit aufgebaut.

Mehr unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/ressortforschung/handlungsfelder/forschungsschwerpunkte/long-/post-covid/modul-1-kiju/pednet-lc.html

1 2 21 22