
Long COVID-News
Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.
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Praxisleitfaden zu ME/CFS für Ärzt*innen
Ein kostenlos zugänglicher Leitfaden bietet grundlegende Informationen zum Krankheitsbild ME/CFS und gibt Hinweise zu Fragestellungen in der allgemeinmedizinischen Praxis sowie evidenzbasierte Informationen zur symptomatischen Behandlung nach aktuellem Stand der Wissenschaft. Entwickelt wurde der Leitfaden von der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS in Kooperation mit dem Charité Fatigue Zentrum (CFC).
Zum Leitfaden: https://praxisleitfaden.mecfs.de/mecfs
Ärztekammer Niedersachsen befürwortet weitere Post COVID-Ambulanzen
Um eine interdisziplinäre Versorgung zu gewährleisten, hat sich die stellvertretende Präsidentin der niedersächsischen Ärztekammer, Marion Charlotte Renneberg, für weitere Ambulanzen im Flächenland ausgesprochen. Derzeit gibt es landesweit lediglich zwei solcher Angebote: an der Medizinischen Hochschule Hannover sowie an der Universitätsmedizin Göttingen.
Positive Erfahrungen mit multidisziplinärer Versorgung bei schwerem ME/CFS
Wissenschaftler*innen aus Großbritannien berichten in einem Meinungsartikel von positiven Erfahrungen in der Versorgung von ME/CFS-Betroffenen. Das Leeds National Inpatient Centre for Psychological Medicine bietet Patient*innen mit schweren und komplexen ME/CFS-Symptomen eine multidisziplinäre stationäre Versorgung auf Grundlage eines biopsychosozialen Ansatzes. Symptome werden sowohl in Bezug auf die biologischen Aspekte der Erkrankung als auch unter Berücksichtigung psychologischer (Einfluss von Gedanken und Emotionen) und sozialer Dimensionen (Familie, Beziehungen und gesellschaftliche Überzeugungen) behandelt.
Mehr unter: https://www.bmj.com/content/389/bmj.r977
Stigmatisierung und Psychologisierung bei Long COVID- und Post-Vac-Syndrom
In einer Onlinebefragung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Leipzig berichtet die Mehrheit der Betroffenen über Stigmatisierung (89 Prozent) sowie über wahrgenommene (88 Prozent) und erfahrene (84 Prozent) Psychologisierung in der ärztlichen Versorgung. Dies führt bei den Patient*innen zu Vertrauensverlust in die Medizin und zu geringerem Wohlbefinden. Die Forschenden verbinden diese Erkenntnis mit einer Forderung an Politik und das Gesundheitssystem, das wachsende Wissen über Long COVID mittels Weiterbildungen in die Gesundheitsversorgung, insbesondere zu Hausärzt*innen zu bringen.
Zur Studie: https://bmcmedicine.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12916-025-04335-0
Im Saarland eröffnet 2026 eine Long COVID-Ambulanz für Kinder
Die geplante Long COVID-Ambulanz für Kinder und Jugendliche in Homburg ist Teil des bundesweiten Netzwerks „Pednet LC“. Dieses pädiatrische Netzwerk soll medizinisches Wissen zu Häufigkeit, Diagnostik, Behandlung und Prognose sammeln und in der klinischen Versorgung umsetzen. Auf diese Weise sollen Long COVID, ähnliche postakute Infektions- und Impfsyndrome sowie ME/CFS zukünftig sicherer diagnostiziert und besser therapiert werden können.
Studie bestätigt positive Wirkung von Impfungen und antiviralen Medikamenten zur Vermeidung von Long COVID
In einer retrospektiven Fall-Kontroll-Studie wurden elektronische Krankenakten des US-amerikanischen Gesundheitsdienstleisters Kaiser Permanente Southern California ausgewertet. Die Ergebnisse stimmten mit anderen Studien überein, die ein reduziertes Risiko für Long COVID nach einer Impfung ergaben. So lässt sich das Risiko für Long COVID durch bis zu vier Impfungen um 23–36 Prozent verringern. Eine wichtige Erkenntnis ist zudem, dass sich unabhängig von der Anzahl der Impfungen das Risiko für eine Long COVID-Erkrankung noch stärker durch die Medikamente Paxlovid (um 95 Prozent) und Remdesivir (um 69 Prozent) senken lässt.
Zur Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S221133552500227X#t0015
Hinweis: Das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (European Centre for Disease Prevention and Control, ECDC) berichtete im März 2025, dass sich das Risiko für Long COVID bei Erwachsenen mit einer vollständigen Impfung vor der SARS-CoV-2-Infektion um etwa 27 Prozent reduzieren lässt. https://www.long-covid-plattform.de/reduziertes-risiko-fuer-long-covid-durch-covid-19-impfung
Videosprechstunden als Alternative zum Praxisbesuch möglich
Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen können seit 1. April 2025 bis zu 50 Prozent ihrer Patient*innen pro Quartal online behandeln – unabhängig davon, ob die Patient*innen zuvor persönlich in der Praxis waren. Die Videosprechstunde kann flexibel in allen Fällen genutzt werden, in denen sie es für therapeutisch sinnvoll halten. Es muss für die Patient*innen, die sie in der Videosprechstunde versorgen, jedoch eine Anschlussbehandlung sichergestellt werden – entweder durch einen zeitnahen Termin in der Praxis, eine Überweisung zu einem Facharzt oder die Einweisung in ein Krankenhaus. Bis auf Laborärzte, Pathologen und Radiologen können alle Arztgruppen die Videosprechstunde anbieten.
Mehr unter: https://www.kbv.de/praxis/digitalisierung/anwendungen/videosprechstunde
Wissenschaftler*innen der Universitätsmedizin Mainz entwickelten einen fragebogenbasierten Test zum Ausschluss eines Post COVID-Syndroms. Dazu werden insgesamt 21 Langzeitsymptome einer SARS-CoV-2-Infektion untersucht. Bei einem negativen Ergebnis könne mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass kein Post COVID-Syndrom vorliegt. Das Forschungsteam untersuchte Daten von 942 Personen aus der bevölkerungsbasierten Gutenberg-COVID-19-Studie der Universitätsmedizin Mainz mittels künstlicher Intelligenz (KI). […]
weiterlesenMultizentrisches Trainingskonzept soll Versorgung von Familien verbessern
Unter Leitung der Medizinischen Hochschule Hannover soll onlinebasiert bei betroffenen Familien, medizinischem Fachpersonal sowie Schulpersonal Fachwissen vermittelt und der gegenseitige Austausch gefördert werden. Neben Basiswissen zu Long COVID und ME/CFS werden Themen wie Pacing, Selbstreflexion und Entspannungstechniken sowie Sozialrecht und Möglichkeiten des Homeschoolings vermittelt. Für das medizinische Fachpersonal umfasst das Programm u.a. auch Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten. Dem Schulpersonal werden grundlegende Kenntnisse zu Long COVID vermittelt und Alternativen zum traditionellen Präsenzunterricht diskutiert. Das Projekt ist Teil des bundesweiten Verbundprojekts PEDNET-LC und wird vom Bundesgesundheitsministerium über einen Zeitraum von vier Jahren mit rund 450.000 Euro gefördert.
Mehr unter: https://idw-online.de/de/news853122
In den gesammelten Berichten des Verbundprojektes OptiCIRS – geleitet von der Techniker Krankenkasse und der Deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit – schilderten Betroffene und Angehörige vielfältige Mängel in der Versorgung. Besonders auffällig sind fehlende funktionierende Versorgungsstrukturen und mangelnde kompetente Ansprechpartner*innen in Medizin und Rehabilitation. Über die Hälfte (56 Prozent) der Teilnehmenden gab an, dass sich ihr Gesundheitszustands aufgrund ärztlich verordneter oder empfohlener Behandlungen verschlechtert habe.
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