Neues Testverfahren zum Ausschluss eines Post COVID-Syndroms

Wissenschaftler*innen der Universitätsmedizin Mainz entwickelten einen fragebogenbasierten Test zum Ausschluss eines Post COVID-Syndroms. Dazu werden insgesamt 21 Langzeitsymptome einer SARS-CoV-2-Infektion untersucht. Bei einem negativen Ergebnis könne mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass kein Post COVID-Syndrom vorliegt.
Das Forschungsteam untersuchte Daten von 942 Personen aus der bevölkerungsbasierten Gutenberg-COVID-19-Studie der Universitätsmedizin Mainz mittels künstlicher Intelligenz (KI). Sie identifizieren 21 Langzeitsymptome, die sich bei Personen mit und ohne vorherige SARS-CoV-2-Infektion unterschieden. Die Häufigkeit dieser mindestens sechs Monate anhaltenden Symptome war bei Personen mit einer bekannten SARS-CoV-2-Infektion im Vergleich zu Personen ohne vorherige Erkrankung höher. Proband*innen mit SARS-CoV-2-Infektion berichteten etwa häufiger von Atemnot und Kurzatmigkeit, Erschöpfung, Vergesslichkeit, Problemen mit dem Gleichgewicht, Geruchsstörungen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.
Die identifizierten Symptome bildeten die Grundlage für das neue Testverfahren. „Wir können durch die Auswahl der vorliegenden Symptome eine Wahrscheinlichkeit ermitteln und damit einen Hinweis geben, inwieweit das Beschwerdebild mit Post COVID zusammenhängt“, sagte Epidemiologin Rieke Baumkötter, Erstautorin der Publikation. Der Test sei jedoch nicht dazu geeignet, ein Post COVID-Syndrom zu diagnostizieren. Denn bei einem positiven Testergebnis könne nicht zwangsläufig davon ausgegangen werden, dass die betreffenden Patient*innen an einem Post COVID-Syndrom leiden. Daher sei in diesem Fall nach wie vor – wie üblich – eine weitere diagnostische Abklärung durchzuführen. Gerade für Hausärzt*innen als erste Anlaufstelle könne dieses Instrument jedoch hilfreich sein, um Long COVID auszuschließen.
Zur Studie: https://link.springer.com/article/10.1007/s10654-025-01223-y
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