
Long COVID-News
Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.
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Einer aktuellen Studie zufolge erlebte ein Großteil der teilnehmenden Patient*innen in mindestens einem der behandelten Indikationsbereiche eine Verbesserung ihrer Beschwerden. Voraussetzung hierfür war gemäß der Studienautor*innen die Anwendung eines multimodalen Rehabilitationskonzepts, das auf die Hauptsymptome von Post COVID-Betroffenen zugeschnitten war. Von der Untersuchung ausgeschlossen wurden ME/CFS-Patient*innen, die aktuell als nicht rehafähig einzustufen sind.
weiterlesenBrandenburger Landtag fordert, Netzwerkstrukturen für Diagnostik und Behandlung von Long COVID fortzusetzen
Darüber hinaus wurde die Landesregierung aufgefordert, Informationsangebote für Menschen auszubauen, die an den Folgen einer COVID-19-Impfung leiden. Dabei wurde explizit auf das DiReNa-Netzwerk hingewiesen. Dies ist Zusammenschluss von Partnern aus der medizinischen Diagnostik, Rehabilitation und nachsorgenden Einrichtungen mit Expertise in der Behandlung der COVID-19-Erkrankung. Auch eine weitere Unterstützung von Forschungsprojekten zum Post-Vac-Syndrom soll geprüft werden.
Weniger als ein Drittel der Long COVID-Betroffenen erholen sich von ihren Symptomen
In der Studie EPILOC (Epidemiologie von Long COVID) der Universitätskliniken Ulm, Freiburg, Heidelberg und Tübingen wird von fortdauernden Einschränkungen auch im zweiten Jahr der Erkrankung berichtet. Die häufigsten Symptome waren Fatigue, neurokognitive Störungen, Kurzatmigkeit sowie Angst, Depressionen und Schlafprobleme. Dabei zeigten die Laborwerte wiederum keine Auffälligkeiten in Bezug auf eine SARS-CoV-2-Persistenz oder Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus. Die Studienautor*innen schlussfolgern, bei künftigen Forschungsstudien insbesondere den Stoffwechsel/Entzündungsprozesse im Nervengewebe, den Skelettmuskelstoffwechsel sowie Atemstörungen in den Fokus nehmen zu müssen.
Zur Studie: https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1004511
„Risiko für Long Covid hat sich deutlich verringert, Ursachenforschung läuft weiter“
Ein Beitrag des öffentlich-rechtlichen Informationskanals „MDR-Wissen“ fasst den aktuellen Stand der Wissenschaft zusammen. Zitiert werden Andreas Stallmach vom Universitätsklinikum Jena, Carmen Scheibenbogen von der Charité Berlin und Christian Puta vom Universitätsklinikum Jena. Neben Hinweisen auf Studienergebnisse werden auch Videos mit Betroffenen verlinkt.
Zum Bericht: https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/long-covid-risiko-ursachen-therapie-100.html
Vergütung für Behandlung bei Long COVID und Post-Vac erweitert
Im Dezember 2024 wurde im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) über die vertragsärztliche Vergütung für Behandlungsplanung und -koordination entschieden. Seit Januar 2025 können nun fünf weitere Gebührenordnungspositionen (GOP) mit den gesetzlichen Krankenversicherungen abgerechnet werden. Dies betrifft Behandlungen von Patient*innen mit Long COVID oder Post Vac-Symptomen sowie ähnlichen Erkrankungen wie ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom).
Bundesweites Versorgungsnetzwerk für schwer kranke Kinder und Jugendliche mit Long und Post COVID
Bis Ende 2028 werden rund 45 Millionen Euro für neue Modellmaßnahmen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID und ähnlichen Erkrankungen zur Verfügung gestellt. Davon erhält das Konsortium PEDNET-LC knapp 41 Millionen Euro. Das „Pädiatrische Netzwerk für die Versorgung und Erforschung von postakuten Folgen von COVID-19, ähnlichen postakuten Infektions- und Impfsyndromen sowie ME/CFS bei Kindern und Jugendlichen“ soll medizinisches Wissen zu Häufigkeit, Diagnostik, Behandlung und Prognose generieren und in die klinische Versorgung umsetzen. Dazu werden 20 spezialisierte, interdisziplinäre und multiprofessionelle Zentren bundesweit aufgebaut.
Spezialisiertes Zentrum für Kinder mit Long COVID in Sachsen-Anhalt
In Magdeburg wird eine durch das Bundesgesundheitsministerium mit 780.000 Euro geförderte zentrale Anlaufstelle für betroffene Kinder und ihre Familien aufgebaut. Ziel ist, eine zeitnahe, maßgeschneiderte und nachhaltige Betreuung der Kinder zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen wissenschaftliche Erkenntnisse zur Diagnostik, Behandlung und Prognose der Krankheitsbilder gesammelt und kontinuierlich an Forschungseinrichtungen und politische Entscheidungsträger weitergegeben werden. Das Zentrum wird Teil des pädiatrischen Netzwerks PEDNET-LC.
PIMS bei Kindern und Jugendlichen ist auf Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus zurückzuführen
PIMS (Pediatric Inflammatory Multisysteme Syndrome) ist eine schwere Entzündungsreaktion, die bei Kindern (meist älteren Jungen) 3 bis 4 Wochen nach einer COVID-19-Infektion auftreten kann. Es zeigen sich unter anderem Fieber, Schmerzen, Erbrechen und Ausschlag gepaart mit hohen Entzündungswerten. Nun stellten Forschende der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Leibniz-Instituts (Deutsches Rheuma-Forschungszentrum) fest, dass bei betroffenen Kindern eine zuvor bestehende, ruhende Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus wieder aktiv wird. Die Erkenntnisse eröffnen neue Therapiemöglichkeiten, möglicherweise nicht nur für PIMS.
Mehr unter: https://www.nature.com/articles/s41586-025-08697-6
Tagesklinische Behandlung bei postinfektiösen Langzeitfolgen in Jena
Die zentrale Anlaufstelle wurde für Erkrankte eingerichtet, die nach einer Virusinfektion von langanhaltenden Leistungseinschränkungen betroffen sind. Dazu zählen etwa COVID-19, Influenza, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Sepsis. Die Patient*innen werden in der auf drei Tage konzentrierten tagesklinischen Behandlung von Spezialist*innen verschiedener Fachgebiete sowie sozialmedizinischer Beratung betreut. Sie erhalten unter anderem Anleitungen zum Krankheitsmanagement durch Pacing sowie zum Schlafmanagement. Auch erlernen sie Übungen für die kognitive Rehabilitation und erhalten Unterstützung bei der Akzeptanz der Erkrankung. Behandlungen im Gedächtniszentrum des Klinikums und eine telemedizinische Nachbetreuung in Videosprechstunden sind bei Bedarf ebenfalls möglich.
Reduziertes Risiko für Long COVID durch COVID-19-Impfung
Recherchen des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (European Centre for Disease Prevention and Control, ECDC) haben ergeben, dass sich das Risiko für Long COVID bei Erwachsenen mit einer vollständigen Impfung vor der SARS-CoV-2-Infektion um etwa 27 Prozent reduzieren lässt. Damit wurde ein weiteres Mal gezeigt, dass Impfungen sowohl vor den schweren Folgen einer akuten Corona-Erkrankung schützen, als auch dazu beitragen können, das Risiko für Langzeitfolgen zu verringern.
Mehr unter: https://www.ecdc.europa.eu/en/news-events/covid-19-vaccination-reduces-risk-long-covid-adults