Long COVID-News

Wir recherchieren und veröffentlichen aktuelle, qualitätsgesicherte Informationen zum Stand der Forschung und zu Therapie- und Rehabilitationsmöglichkeiten beim Long COVID-Syndrom.

Forschung

Ein Forschungsteam von der Columbia University in New York hat untersucht, wie ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) mit langfristigen Entzündungen und Immunreaktionen zusammenhängt. Die Studie zeigt bei den Betroffenen eine fehlregulierte Immunantwort auf Infektionen und eine verstärkte angeborene Immunreaktion auf Mikroben. Die Ergebnisse könnten helfen, gezielte Behandlungen für ME/CFS und ähnliche postinfektiöse Syndrome zu entwickeln.

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Forschung

Eine Studie der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention zeigt, dass psychische Symptome sowohl nach einer SARS-CoV-2-Infektion (Long COVID) als auch nach einer COVID-19-Impfung (Post Vac) mit über 12 Prozent relativ häufig sind. Hierdurch bestehe die Gefahr, dass eine eigenständige, bereits zuvor zugrundeliegende Depression übersehen bzw. falsch diagnostiziert wird, was zu einer verzögerten Behandlung führen kann. Weitere Forschung sei daher erforderlich, um geeignete Diagnose- und Behandlungsstrategien entwickeln zu können.

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Forschung

Oxidativer Stress ist gemeinsames Merkmal bei ME/CFS und Long COVID-Betroffenen

In einer Untersuchung der bioenergetischen Eigenschaften von weißen Blutkörperchen (Lymphozyten) bei 27 ME/CFS- und 20 Long COVID-Patient*innen wurde diese Auffälligkeit festgestellt. Der oxidative Stress führt zu mitochondrialen Schädigungen und einem übermäßigen Energieverbrauch der Lymphozyten, was wiederum zu Müdigkeit führt. Die Ergebnisse deuten auf eine gemeinsame Grundlage für die Krankheitsausprägungen von ME/CFS und Long COVID hin, die durch quantitative Blutzellmessungen nachgewiesen werden könnten. Die Forschenden diskutieren zudem, dass mithilfe von Standard-Lymphozytenstimulationstests künftig patientenindividuelle Medikamente entdeckt werden könnten.

Zur Studie: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2426564122

Forschung

Pilotstudie: Krebsmedikament Daratumumab zeigt auch bei ME/CFS positive Wirkung

In einer Pilotstudie der Universität Bergen (Norwegen) wurden bei 6 von 10 Patientinnen nach der Injektion des Medikaments Daratumumab (monoklonaler Antikörper) positive Ergebnisse beobachtet. Bisher wurde dieses in der Krebstherapie eingesetzt. Bei sechs Probandinnen erhöhte sich die körperliche Leistungsfähigkeit, während die ME/CFS-Symptomatik zurückging. Auch konnten die Patient*innen teilweise wieder mehr als 10.000 Schritte am Tag gehen. Nun ist eine randomisierte Placebo-kontrollierte Phase-II-Studie geplant.

Zur Studie: https://www.frontiersin.org/journals/medicine/articles/10.3389/fmed.2025.1607353/full

Forschung

Grundlagenforschung: Wirkstoff Pyridostigmin verbessert die Handkraft bei ME/CFS

In einer am Institut für Medizinische Immunologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin durchgeführten Studie wurde bei 20 ME/CFS-Patient*innen die Wirkung von Pyridostigmin untersucht. Der Wirkstoff wird vor allem zur Behandlung von neuromuskulären Erkrankungen eingesetzt, um die Muskeltätigkeit anzuregen. Die Ergebnisse waren vielversprechend: So konnte nach Verabreichung des Medikaments mittels Handkraftmessung eine rasche Steigerung der Muskelkraft festgestellt werden. Den Forschenden zufolge rechtfertigt dies weitere Untersuchungen in kontrollierten Studien.

Zur Studie: https://www.frontiersin.org/journals/neuroscience/articles/10.3389/fnins.2025.1637838/full

Forschung

Visuelles Testverfahren für Patient*innen mit starker Erschöpfung und Sauerstoffsättigungsdefiziten

Ein Forschungsteam an der Universitätsklink Erlangen hat mittels einer Nahinfrarot-Regional-Spektroskopie (NIRS) bei Long COVID-Patient*innen mit PEM (Belastungsintoleranz) eine niedrigere Sauerstoffsättigung festgestellt. Der Sauerstoffmangel führt zu Kurzatmigkeit, Müdigkeit sowie zu einem erhöhten Herzschlag. Die Forschenden haben die Hoffnung, dass mit diesem visuellen Untersuchungsverfahren für eine spezifische Patient*innen-Gruppe ein aussagekräftiger Biomarker zur Diagnose von Long COVID entwickeln werden kann.

Zur Studie: https://www.mdpi.com/2227-9059/13/6/1371

Forschung

Wirkung von Fasten und Kalorienbeschränkung auf Long COVID-Symptome

Ein internationales Team von Forschenden hat im Rahmen einer Literaturstudie Hinweise auf die positive Wirkung von Fasten und Kalorienbeschränkung recherchiert. Beides könnte geeignet sein, um Long COVID-Symptome wie Müdigkeit, kognitive Beeinträchtigungen und chronische Entzündungen zu lindern. In verschiedenen Studien wurde beschrieben, dass Nüchternheit und Kalorienrestriktion systemische Entzündungen reduzieren, die Insulinsensitivität verbessern und die metabolische Gesundheit unterstützen können. Zum Nachweis der Wirksamkeit sowie zur optimalen Dauer, Häufigkeit und Art des Fastens beim Long COVID-Syndrom sind randomisiert kontrollierte Studien notwendig.

Mehr unter: https://academic.oup.com/nutritionreviews/advance-article/doi/10.1093/nutrit/nuaf141/8251944#531589631

Forschung

Antiallergisches Nasenspray könnte Risiko für SARS-CoV-2-Infektionen signifikant senken

In einer Placebo-kontrollierten Studie mit 450 Teilnehmer*innen an der Universität des Saarlandes wurde eine positive Wirkung des Arzneistoffs Azelastin (Antihistaminikum) nachgewiesen. Lediglich 2,2 Prozent infizierten sich mit SARS-CoV-2, während der Anteil in der Gruppe, die ein Placebo-Medikament erhielt, dreimal so hoch war. Auch wurden weniger symptomatische SARS-CoV-2-Verläufe sowie eine insgesamt geringere Anzahl von Atemwegsinfektionen festgestellt. In weiteren Studien sollte nun erforscht werden, ob das Nasenspray für Risikogruppen oder in Hochinzidenzphasen eine einfach zugängliche Ergänzung zu bestehenden Schutzmaßnahmen darstellen könnte.

Zur Studie: https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/2838335

Forschung
© Charité | Wiebke Peitz

„Die Zeit zu handeln ist jetzt. Die Last der Untätigkeit wird weiterhin vielen Menschen großes Leid zufügen und Gesellschaften, Volkswirtschaften und Gesundheitssysteme stark belasten.“ So lautet das Fazit der Erklärung von weltweit führenden Expert*innen, Ärzt*innen, Gesundheitsdienstleister*innen und Wissenschaftler*innen zu den Herausforderungen von ME/CFS und Long COVID. In der Deklaration wird gefordert, die biomedizinische Forschung deutlich […]

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Forschung

In einer US-amerikanischen Studie wurden in einer Gruppe von Long COVID-Patient*innen mit anhaltendem Brainfog und kognitiven Problemen zwei veränderte, das Gehirn betreffende Biomarker festgestellt. Mit diesen im Blut messbaren Merkmalen einher gehen eine geringere Stressanpassungsfähigkeit des Gehirns sowie erhöhte Entzündungswerte. Darüber hinaus wiesen die Erkrankten deutliche Schwächen der sogenannten „Phonematischen Flüssigkeit“ auf. Sie hatten Schwierigkeiten, […]

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