Hilfe und Unterstützung

Sie überlegen, eine Rehabilitations-Maßnahme zur Linderung von Long COVID-Symptomen zu beantragen? Im Folgenden haben wir für Sie einige grundlegende Fragen beantwortet und sprechen eine Reihe von Empfehlungen für spezialisierte Informations- und Beratungsstellen aus. In der Regel kann Ihnen die Gesetzliche Rentenversicherung oder Ihre Krankenversicherung weiterhelfen.

Häufig gestellte Fragen

Wann ist eine medizinische Rehabilitation zu empfehlen?

Wenn nach einer SARS-CoV-2-Infektion krankheitsbedingt nicht nur vorübergehende Beeinträchtigungen der Teilhabe am (Arbeits-)Leben bestehen, die therapeutisch behandelt werden müssen, aber ambulante Heilmittel für diese Behandlung nicht ausreichen, kann eine rehabilitationsspezifische Behandlung erfolgversprechend sein.

Was ist das Ziel einer medizinischen Rehabilitation?

Da bisher Medikamente oder Therapien zu einer vollständigen Heilung des Long COVID-Syndroms nicht bekannt sind, soll eine medizinische Rehabilitation dazu betragen, die körperliche Regeneration zu fördern sowie die allgemeine Lebensqualität zu verbessern. Die Therapie hat folgende Ziele:

  • Steigerung der Belastbarkeit
  • Verbesserung der Atmung
  • Verbesserung kognitiver und mentaler Funktionen
  • Schmerzlinderung sowie
  • Wiederherstellung bzw. Sicherung der beruflichen und sozialen Teilhabe

Weiterführende Informationen:

Können Reha-Maßnahmen bei Long COVID helfen?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Einige Symptome des Long COVID-Syndroms können mit passenden Reha-Maßnahmen gelindert werden. Beispielsweise helfen Atemgymnastik und Ausdauertraining dabei, Atemstörungen zu verbessern. Bereits eine dreiwöchige Reha kann hierbei zu deutlichen Verbesserungen führen. Bei Symptomen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen wurden gute Erfahrungen mit längeren Reha-Maßnahmen gemacht, die fünf statt der sonst üblichen drei Wochen dauern.

Weitere Informationen finden Sie in unseren Long COVID-News:

Mit passenden Reha-Maßnahmen können Symptome des Long COVID-Syndroms gelindert werden

Erste Ergebnisse der stationären Post COVID-Rehabilitation

Überblick und Zukunftsperspektiven bei Post COVID-Rehabilitation

Individuelle Reha-Therapie bei Post COVID und Fatigue

Wie kann ich eine Reha-Maßnahme beantragen?

Patient*innnen müssen den Reha-Antrag für sich selber stellen. Zu dem Reha-Antrag gehört auch ein von den behandelnden Ärzt*innen ausgefüllter Befundbericht, in dem begründet wird, warum die Reha medizinisch notwendig ist.

Weitere Informationen finden Sie bei:

Wo kann ich einen Reha-Antrag einreichen?

In Abhängigkeit von der individuellen Lebenssituation kann bei unterschiedlichen Anlaufstellen und Kostenträgern ein Antrag auf eine medizinische Rehabilitation gestellt werden. In der folgenden Abbildung finden Sie einige typische Beispiele.

Quelle: https://www.longcovid-info.de/materialien/

Kann ich einen Reha-Antrag auch online stellen?

Ja, beispielsweise bietet die Deutsche Rentenversicherung die Möglichkeit, einen Antrag auf medizinische Rehabilitation auch online zu stellen.

Kann ich eine Reha-Klinik frei wählen?

Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass Patienten ein sogenanntes Wunsch- und Wahlrecht bei der Auswahl einer Rehaklinik haben. Die ausgewählte Klinik muss jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen:

  • Die Klinik muss geeignet sein, eine der Verordnung entsprechende Reha-Behandlung durchführen zu können.
  • Die Klinik muss mit den Kostenträgern (z.B. Rentenversicherung oder gesetzliche Krankenversicherung) einen Versorgungs- und Belegungsvertrag abgeschlossen haben.
  • Die Klinik muss entsprechend der gesetzlichen Qualitätsstandards zertifiziert sein.

Welche rehabilitative Fachabteilung ist zuständig?

Oftmals bereiten die verschiedenen Symptome des Long / Post COVID-Syndroms Schwierigkeiten bei der Zuweisung. Daher sollte die rehabilitative Fachabteilung entsprechend der führenden Leitsymptomatik ausgewählt werden. Wichtig ist jedoch darauf zu achten, dass die unterschiedlichen Fachdisziplinen interdisziplinär zusammenarbeiten.

Weitere Informationen finden Sie in unseren Long COVID-News:

Überblick und Zukunftsperspektiven bei Post COVID-Rehabilitation

Warum ist eine interdisziplinäre Betreuung in der Rehabilitation wichtig?

Die Behandlung der unterschiedlichen Symptome des Long / Post COVID-Syndroms erfordert häufig, dass verschiedene medizinischen Fachgebiete beteiligt werden. In der Rehabilitation muss die Mitbehandlung „fachabteilungsfremder“ Symptome und Funktionsstörungen durch die entsprechenden Fachgebiete sichergestellt werden.

Weiterführende Informationen:

Welche Fachabteilungen sollten in jedem Fall eingebunden sein?

Für die Rehabilitation der führenden Leitsymptomatik ist die entsprechende Fachabteilungen zuständig. Darüber hinaus müssen folgende Fachabteilungen eingebunden sein:

  • Innere Medizin zur Durchführung und Beurteilung der Untersuchungsergebnisse der Spirometrie (Lungenfunktionstest), Ergometrie (Belastungs-EKG) und Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens)
  • Psychosomatik durch Berufsgruppen wie beispielsweise Fachärzt*innen der Psychosomatischen Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie
  • Neurologie und Neuropsychologie über eigenes Personal oder durch Kooperationen mit Akutkrankenhäusern, medizinischen Versorgungszentren und/oder Arztpraxen

Weiterführende Informationen:

Was beinhaltet die Therapie in einer Reha?

Die therapeutischen Leistungen umfassen ein breit gefächertes physio- und bewegungs-/sporttherapeutisches Spektrum:

  • medizinische Trainingstherapie
  • spezielle Atemtherapie
  • Koordinationstraining
  • Qi Gong sowie
  • physiotherapeutische Maßnahmen nach individueller Indikation

Diese werden durch Ernährungstherapie sowie Gestaltungstherapie ergänzt. Weiterhin unterstützt ein umfangreiches psychologisch-psychotherapeutisches Therapieangebot bei der Bewältigung von Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit und der kognitiven Leistungsfähigkeit. Zum Einsatz kommen lang etablierte Therapiemodule, mit denen bereits in Bezug auf andere Krankheitsbilder und ähnliche Funktionseinschränkungen Erfahrung besteht.

Weiterführende Informationen:

Gibt es Reha-Angebote für Kinder und Jugendliche?

Ausgewählte Reha-Kliniken haben Reha-Maßnahmen entwickelt, in denen die speziellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt werden. Multiprofessionelle Teams, bestehend aus mehreren Fachdisziplinen, kümmern sich mit individuellen Behandlungsplänen um die Patient*innen. Die Maßnahmen können je nach Bedarf ambulant, ganztägig ambulant oder auch stationär durchgeführt werden.

Weitere Informationen finden Sie bei:

Werden die Kosten einer Reha für Kinder und Jugendliche übernommen?

Wichtigste Voraussetzung für die Übernahme der Kosten einer medizinischen Rehabilitation für Kinder und Jugendliche ist, dass ein Elternteil Beiträge in die Rentenversicherung, bzw. in eine Krankenversicherung gezahlt hat. Folgende Kosten werden i.d.R. übernommen:

  • Kosten der Rehabilitation
  • Kosten für Verpflegung und Unterkunft
  • Reisekosten
  • Ggf. Verdienstausfall
  • Zu prüfen sind Kosten für Begleitpersonen und Geschwisterkinder

Am besten setzen Sie sich mit der Deutschen Rentenversicherung oder Ihrer Krankenkasse in Verbindung.

Weitere Informationen zu den Voraussetzungen und der Antragsstellung über die Deutsche Rentenversicherung finden Sie hier:

Wie finde ich eine Reha-Klinik für Kinder und Jugendliche?

Auf der Webseite des Bündnis Kinder- und Jugendreha e.V. finden Sie alle von der Deutschen Rentenversicherung und den Krankenkassen zugelassenen Reha-Kliniken in Deutschland, die spezielle, auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ausgerichtete Reha-Angebote machen. Sie können in einer Übersichtskarte die jeweilige Klinik per Mausklick auswählen oder Sie nutzen die nach Postleitzahl sortierte Klinikliste (unterhalb der Deutschlandkarte).

Bei Fragen rund um den Reha-Aufenthalt wenden Sie sich bitte an:

Beratung und Kontakt
Bündnis Kinder- und Jugendreha e.V.
Friederike Neugebauer
Friedrichstraße 171
10117 Berlin

Kontaktformular: www.kinder-und-jugendreha-im-netz.de/kontakt/
E-Mail: kontakt@kinder-und-jugendreha-im-netz.de

Zur Kliniksuche des Bündnis Kinder- und Jugendreha e.V. gelangen Sie hier:

Was mache ich im Anschluss an eine Reha-Maßnahme?

Gegen Ende einer Reha-Maßnahme sollten Sie mit den begleitenden Ärzt*innen gemeinsam überlegen, welche Reha-Nachsorgemaßnahmen am besten zu Ihren Beschwerden und Ihrer individuellen Lebenssituation passen. Sie sollten darauf achten, dass Sie die in der medizinischen Rehabilitation erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten anschließend in Ihrem Alltag erproben und umsetzen.

Weitere Informationen finden Sie bei:

Wo kann ich mich über die Qualität von Reha-Einrichtungen informieren?

Die Deutsche Rentenversicherung veröffentlicht in ihrem Portal meine-rehabilitation.de Qualitätsinformationen zu allen Reha-Einrichtungen, die von der Deutschen Rentenversicherung entweder belegt oder selbst betrieben werden. Die Qualitätsbewertungen sind das Ergebnis regelmäßiger, wissenschaftlicher Untersuchungen der Deutschen Rentenversicherung.