Forschung

Möglicherweise Labortest zur Diagnose von Long COVID gefunden

Mit einem immunologischen Test (Dual FluoroSpot) konnte die spontane Freisetzung von Interferon-gamma aus den Leukozyten (weißen Blutkörperchen) einer Blutprobe nachgewiesen werden. Bei Long COVID-Patient*innen blieb einer Studie des Cambridge Institute of Therapeutic Immunology & Infectious Diseases (CITIID) zufolge die Freisetzung von Interferon-gamma bis zu 31 Monate oder bis zum Abklingen der Symptome erhöht. Diese Auffälligkeit könnte Bestandteil eines Labortests werden.

Bei einer Virusinfektion werden in einer ersten Reaktion unter anderem Interferone freigesetzt; dies sind Proteine, die gesunde Nachbarzellen vor der Gefahr des Virus warnen und das angeborene Immunsystem aktivieren. Das erworbene Immunsystem wiederum übernimmt später die Neutralisierung und Vernichtung infizierter Zellen. Die an der Studie beteiligten Forschenden vermuten, dass bei Long COVID-Betroffenen dieser Übergang von der ersten Spontanreaktion hin zur Beseitigung infizierter Zellen durch das erworbene Immunsystem gestört ist.

Im Anschluss an diese Studie gilt es, die Ergebnisse des Tests durch weitere Forschungszentren zu überprüfen – und im Nachgang zu klären, warum die Reaktion des angeborenen Immunsystems bei Long COVID-Patient*innen länger anhält. Nach heutigem Stand werden auf Basis verschiedener Forschungsgruppen drei mögliche Erklärungsansätze diskutiert:

Beweise für die drei Hypothesen gibt es derzeit jedoch noch nicht.

Zur Studie: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adi9379

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