Bewegungstherapie bei Patienten mit Long COVID

Ein Kreis deutscher und österreichischer Long COVID-Expert*innen veröffentlichte in der Fachzeitschrift Sports Medicine Open erstmalig Empfehlungen für ein individuell angepasstes Bewegungstraining. Entscheidend für das jeweilige Programm sind das Vorhandensein beziehungsweise der Schweregrad einer Post-exertionellen Malaise (PEM), also einer Symptomverschlechterung nach körperlicher, geistiger oder emotionaler Belastung.
Im Rahmen einer breit angelegten Literaturrecherche werteten sie 46 Originalstudien zu Bewegungstrainings mit Long COVID-Betroffenen aus und zogen anschließend die Ergebnisse einer Umfrage mit 14 internationalen Expert*innen hinzu. Kombiniert mit ihren praktischen Erfahrungen entwickelte die Autorenschaft daraus einen abgestuften Best-Practice-Vorschlag, um Long COVID-Betroffenen – auch mit PEM – dabei zu unterstützen, ihre körperliche Leistungsfähigkeit zurückzugewinnen.
Empfohlen wird im Ergebnis eine Aktivitätsstrategie, bei der die individuellen Bedürfnisse und Grenzen des einzelnen Patient*innen berücksichtigt werden. Kriterium für die Auswahl einer passenden Strategie ist der Schweregrad der diagnostizierten Post-exertionellen Malaise (PEM).
- Liegen keine Anzeichen einer PEM vor, kann ein konventionelles Trainingsprogramm angewendet werden, welches moderates bis intensives Ausdauer- und Krafttraining kombiniert.
- Sollten Patient*innen jedoch nach einer körperlichen Aktivität eine milde bis moderate PEM entwickeln, ist ein individuelles Trainingsprogramm angezeigt.
- Betroffene mit einer schwerem PEM wird eine Behandlung angeraten, wie sie bei Patient*innen mit ME/CFS empfohlen wird.
Zur Veröffentlichung: https://sportsmedicine-open.springeropen.com/articles/10.1186/s40798-024-00695-8
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