ME/CFS: Zusammenhang von angeborener Immunität und chronischen Entzündungen, Fatigue und PEM

Ein Forschungsteam von der Columbia University in New York hat untersucht, wie ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) mit langfristigen Entzündungen und Immunreaktionen zusammenhängt. Die Studie zeigt bei den Betroffenen eine fehlregulierte Immunantwort auf Infektionen und eine verstärkte angeborene Immunreaktion auf Mikroben. Die Ergebnisse könnten helfen, gezielte Behandlungen für ME/CFS und ähnliche postinfektiöse Syndrome zu entwickeln.
Bei Patient*innen mit ME/CFS-Symptomen fand man Stoffwechselstörungen, eine Immunfehlregulation sowie Gewebeschädigungen, die möglicherweise eine systemische Entzündungsreaktion auslösen. Auffällig waren unter anderem auch Störungen in der Zellenergieproduktion, im Fettstoffwechsel, in der Magen-Darm-Barriere und bei der Aktivierung des Immunsystems. Ein weiteres Ergebnis war, dass körperliche Belastung die Symptome bei ME/CFS verschärft.
Die Forschenden schlagen therapeutische Ansätze vor, die gezielt auf diese Störungen abzielen, etwa mittels Metformin, Zytokin IL-37 oder dem Immunsuppressivum Rapamycin für Personen mit erhöhter angeborener Immunität oder Hypersensitivität gegenüber mikrobiellen Stimuli. Patient*innen mit gestörtem Darmmikrobiom könnten von Prä- und Probiotika profitieren. Auch gezielte Supplementierungen mit bestimmten Molekülen oder Behandlungen, beispielsweise mit 12,13-diHOME oder GDF-15-Antikörpern, könnten helfen.
Zusätzlich werden spezifische Therapien für bestimmte Stoffwechselstörungen in Betracht gezogen, etwa Carnitin-Supplemente oder 5-Hydroxytryptophan für Tryptophan-Stoffwechselstörungen. Östrogenpräparate könnten besonders älteren Frauen mit ME/CFS zugutekommen, da sie die Entzündungsreaktion modulieren könnten.
Zur Studie: https://www.nature.com/articles/s44324-025-00079-w
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