Forschung

Britische Wissenschaftler*innen identifizieren zwei Biomarker

Britische Forschende untersuchten in einer prospektiven Kohortenstudie Blutproteine von 1.837 Erwachsenen, die zuvor mit einer schweren COVID-19-Erkrankung ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Den Studienergebnissen zufolge waren Patient*innen mit erhöhten Konzentrationen der Proteine Fibrinogen und D-Dimer in der Akutphase später häufiger von Long COVID-Symptomen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen betroffen.

Fibrinogen gilt als Biomarker für Entzündungen und ist ein zentraler Bestandteil bei der Blutgerinnung. Wenn dieses Protein ins Gehirn gelangt, könnte dies zur Schädigung von Nervenzellen führen. Das könnte erklären, weshalb Erkrankte mit einem erhöhten Fibrinogenwert objektiv (von den Wissenschaftler*innen gemessen) und subjektiv (von den Patient*innen berichtet) unter kognitiven Störungen litten.

D-Dimer ist ein Biomarker für Thrombosen, der Hinweise auf Blutgerinnsel oder Blutpropfen in Blutgefäßen gibt. Die Eiweißstoffe entstehen als Abbauprodukte, wenn sich Gerinnsel auflösen. COVID-19 führt teilweise zu Mikrothromben in kleinsten Gefäßen der Lunge, was die reguläre Sauerstoffaufnahme und die Versorgung des Gehirns beeinträchtigen kann. Diese vermutete Störung in der Lunge könnte zu den von den Patient*innen berichteten Symptomen wie eine rasche Erschöpfung (Fatigue) oder Problemen am Arbeitsplatz führen. Dieser Zusammengang entspricht den Beobachtungen des Forscherteams um Maxime Taquet von der Universität Oxford, Erstautor der Studie, wonach Erkrankte mit erhöhten D-Dimer-Spiegeln nicht nur anfälliger für „Gehirnnebel“ (Brain Fog) waren, sondern auch ein erhöhtes Risiko für Atemwegsbeschwerden zeigten.

Hinweis: Biomarker können zur Messung von Krankheitsprozessen oder auch zur Wirksamkeit von Medikamenten verwendet werden (Quelle: https://toolbox.eupati.eu/resources/biomarker/?lang=de)

Weiterführende Informationen:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/145691/Long-COVID-Fibrinogen-und-D-Dimer-erklaeren-unterschiedliche-Aspekte-kognitiver-Stoerungen

Zur Studie: https://www.nature.com/articles/s41591-023-02525-y

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