Wenn diese E-Mail nicht richtig angezeigt wird, klicken Sie bitte hier.

Der Newsletter der Long COVID-Vernetzungsstelle

November 2023

Sehr geehrter Herr Max Mustermann,

wir senden Ihnen heute die sechste Ausgabe der Long COVID-News mit Meldungen zu neuesten Forschungsergebnissen und gesundheitspolitischen Aktivitäten rund um Long COVID.

Auf der Suche nach Krankheitsursachen und Biomarkern haben Forschende neue Erkenntnisse gewonnen: Ein Wissenschaftsteam aus den USA entdeckte Auffälligkeiten im Immunsystem Long COVID-Erkrankter und schlussfolgert daraus ein Fortbestehen von Virusresten im Körper. In Großbritannien stellten indes Wissenschaftler:innen einen Zusammenhang zwischen kognitiven Störungen und einer erhöhten Konzentration von Proteinen fest, die mit der Blutgerinnung im Zusammenhang stehen.

Wir geben Ihnen in dieser Ausgabe auch ganz praktische Informationen zur Rückkehr in den Arbeitsalltag: In unserem Interview beschreibt die Neuropsychologin Dr. Angelika Thöne-Otto, wie sie Long und Post COVID-Patient:innen im tagesklinischen Modell begleitet. Und in Bezug auf eine berufliche Wiedereingliederung empfehlen wir Ihnen den REHADAT-Leitfaden mit dem Titel „Von wegen nur ein Schnupfen! Wie sich die berufliche Teilhabe von Menschen mit Long COVID gestalten lässt“. Er bietet umfangreiche Informationen und viel Wissenswertes zur Gestaltung des Arbeitsalltags mit Long COVID.

Zum Schluss möchten wir Sie noch einmal auf unsere letzte Online-Veranstaltung in diesem Jahr aufmerksam machen: Das 7. Info- und Austauschforum am 14.12. behandelt ebenfalls das Thema „Arbeiten mit Long COVID“. Rechtsanwalt Rainer Beneschovsky vom BDH Bundesverband Rehabilitation e.V. wird die unterschiedlichen Fragen bei einer Rückkehr an den Arbeitsplatz nach einer Arbeitsunfähigkeit beleuchten.

Mit besten Grüßen

Roland Rischer

Nachrichten

Forschung

Forschenden der Yale School of Medicine in New Haven sowie der Icahn School of Medicine am New Yorker Mount Sinai-Krankenhaus ist es gelungen, Merkmale im Immunsystem Long COVID-Erkrankter zu identifizieren, die künftig als Biomarker fungieren könnten. Das Immunsystem von Patient:innen mit einem postakuten Infektionssyndrom reagierte anders als das von Personen ohne COVID-19-Spätfolgen oder ohne vormalige Coronainfektion. Das Wissenschaftsteam erklärt dies mit einem Fortdauern von SARS-CoV-2 oder Virusresten, die das Immunsystem weiterhin aktivieren.

weiterlesen
Forschung

Britische Forschende fanden heraus, dass Patient:innen mit erhöhten Konzentrationen der Proteine Fibrinogen und D-Dimer während der Akuterkrankung später häufiger von Long COVID-Symptomen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen betroffen waren. Bei Fibrinogen handelt es sich um einen wichtigen Blutgerinnungsfaktor, D-Dimer wiederum entstehen bei der Auflösung von Blutgerinnseln.

weiterlesen
Sonstige

Eine neue Ausgabe der Reihe REHADAT-Wissen informiert über Long COVID und sinnvolle Möglichkeiten der Arbeits- und Arbeitsplatzgestaltung. Die Online-Broschüre mit dem Titel „Von wegen nur ein Schnupfen! Wie sich die berufliche Teilhabe von Menschen mit Long COVID gestalten lässt“ informiert ausführlich über berufliche Wiedereingliederung, über angepasste Arbeitsgestaltung und gibt Einblicke in den Arbeitsalltag mit Long COVID.

weiterlesen
Rehabilitation

In einer Situation, in der es an einer heilenden Therapie zur Behandlung von Long und Post COVID-Symptomen fehlt, hat sich ein interdisziplinäres und multimodales Behandlungsangebot, das verschiedene Behandlungsansätze kombiniert, als erfolgversprechend erwiesen. Zur Bewältigung der Krankheit werden in der Rehabilitation sowohl körperliche als auch psychische Symptome berücksichtigt. Welche Fachrichtung der Rehabilitation jeweils am besten geeignet ist, sollte anhand der schwerwiegendsten Symptome entschieden werden.

weiterlesen
Forschung

Forscher:innen und Kliniker:innen aus Skandinavien, die sich im „Oslo Chronic Fatigue Consortium“ zusammengeschlossen haben, diskutieren einen alternativen Umgang mit dem chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS). Die Autor:innen beschreiben in ihrem Artikel, der im September 2023 im Scandinavian Journal of Primary Health Care veröffentlicht wurde, wie Patient:innen bei ihrer Rückkehr zum Alltagsleben unterstützt werden können.

weiterlesen

Interview

Dr. Angelika Thöne-Otto

Interview mit Dr. Angelika Thöne-Otto, Leitende Neuropsychologin an der Tagesklinik für kognitive Neurologie am Universitätsklinikum Leipzig

zum Interview

Kurznachrichten

Therapie

Ein Team der Technischen Universität München konnte einen deutlichen Zusammenhang zwischen einer Long COVID-Erkrankung und Veränderungen von kleinsten Äderchen im Auge zeigen. Während kleinste Arterien deutlich verengt waren, zeigten kleinste Venen eine geminderte Reaktion auf Lichtreize. Studienleiter Christoph Schmaderer zufolge könnten Blutgefäße im Auge einen Hinweis auf den Zustand der kleinen Blutgefäße im gesamten Körper geben. Um aus diesen Erkenntnissen einen zuverlässigen Test zu entwickeln, mit dem sich mittels standardisierter Augenuntersuchung Long COVID feststellen ließe, sind aus Sicht der Forschenden nun weitere Studien notwendig.

zum Artikel
Rehabilitation

Die von der Deutschen Rentenversicherung bewilligten Rehabilitationsmaßnahmen bei Post COVID sind über die letzten Jahre kontinuierlich gestiegen: Wurden in 2020 rund 1.500 und im Jahr 2021 etwa 10.000 Anträge bewilligt, verdoppelte sich die Anzahl in 2022 noch einmal auf circa 21.000 Post COVID-Rehabilitationen.

zum Artikel
Forschung

Forschende am Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik an der Universitätsmedizin Halle haben die Zusammenhänge zwischen Long COVID und verschiedenen Corona-Varianten untersucht. Der Studie zufolge ist das Risiko für Long COVID nach einer Omikron-Infektion etwa drei- bis viermal geringer als nach einer Infektion mit dem Corona-Wildtyp. Gleichzeitig konnte ein schützender Effekt nach überstandener Corona-Infektion festgestellt werden. Patient:innen, die nach ihrer ersten Infektion keine anhaltenden Symptome entwickelten, wiesen bei einer wiederholten Ansteckung ein deutlich geringeres Long COVID-Risiko auf als diejenigen, die erstmalig an COVID-19 erkrankten.

zum Artikel
Forschung

Ein Forschungsteam des Universitätsklinikums der Ruhr-Universität Bochum fand in einer aktuellen Studie heraus, dass der Schweregrad neurologischer Störungen mit einem höheren Spiegel an Autoantikörpern einhergeht. Die Störungen beziehen sich auf kognitive sowie körperliche Beeinträchtigungen bei Long COVID, wie beispielsweise verminderte Aufmerksamkeit und Müdigkeit.

zum Artikel
Veranstaltung

In ihrem Vortrag beim „Long/Post COVID“-Symposium der Leopoldina im Juli 2023 berichtete die Immunologin auch von ersten, noch nicht veröffentlichten Studienergebnissen, beispielsweise zur Forschung über Immunadsorption und zur Hyperbaren Sauerstofftherapie (Sauerstoff-Hochdruck-Therapie) oder über – bereits für andere Krankheiten zugelassene – Medikamente. Positive Nachrichten kamen bereits aus den USA: Es konnte nachgewiesen werden, dass die Behandlung einer akuten SARS-CoV-2-Infektion mit dem antiviralen Medikament Paxlovid das Risiko für Long COVID senkt.

zum Artikel
Forschung, Veranstaltung

Das Gesundheitsforum des Universitätsklinikum Frankfurt veranstaltete am 12.10.2023 einen Abend zum Thema „Post Covid – was wir heute wissen“.
Frau Prof. Dr. Maria Vehreschild, Leiterin des Schwerpunkts Infektiologie des Universitätsklinikums Frankfurt, berichtete den aktuellen Wissensstand zum Krankheitsbild Post COVID und stellte mögliche Ursachen, diagnostische Tests und Therapien vor.

zum Artikel
Veranstaltung

Vom 24.-25. November 2023 findet in Jena unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) der 2. Long COVID-Kongress als Hybridveranstaltung statt.

Detaillierte Informationen zur Registrierung und zum aktuellen Programm finden Sie auf der Kongresshomepage. Der Kongress richtet sich an Spezialist:innen, Hausärzt:innen sowie an Betroffene von Long bzw. Post COVID. Für Betroffene ist er kostenlos.

zum Artikel

Teilnehmende für Studien gesucht

Studien

Seit Oktober 2023 bietet die Klinik für Vaskuläre Neurologie am Universitätsklinikum Bonn eine Studienambulanz für Patient:innen mit einem neurologischen Post COVID-Syndrom an. Erforscht werden Ursachen und Ausprägungen kognitiver Defizite bei Long COVID-Patient:innen.

In die Arbeit eingeschlossen ist eine von der EU geförderte Beobachtungsstudie mit dem Namen „Neurological manifestations of Long Covid-19 in Germany – an observational study (NEURO LC-19 DE)“, für die Teilnehmende gesucht werden. Teilnehmende über 18 Jahren mit einer überstandenen SARS-CoV-2-Infektion, die an einem neurologischen Post-COVID-Syndrom leiden, melden sich bitte unter 0228 2871-5714. Für die Kontrollgruppe der Studie werden auch Teilnehmende ohne ein Post COVID-Syndrom gesucht. Sie melden Sich bitte unter 0228 2873-1385.

zum Artikel
Studien

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sucht Studienteilnehmende

Im Rahmen der SOMA.COV-Studie soll die Wirksamkeit einer neuen nichtmedikamentösen Behandlung für anhaltende Beschwerden bei Long COVID untersucht werden. Ziel ist es, zu einem besseren Verständnis von anhaltenden körperlichen Symptomen zu gelangen sowie einen vielversprechenden Behandlungsansatz zu untersuchen.
Interessierte Teilnehmende können sich unter 040 7410-51879 oder per E-Mail unter soma.cov@uke.de melden.

Studien

Ein Forschungsteam der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) untersucht, ob sich eine durch Post COVID bedingte Erschöpfung mit einem speziellen neuromuskulären Training lindern lässt. Die 45-minütigen, betreuten Trainingseinheiten finden zwei bis drei Mal pro Woche statt und beinhalten Übungen zur Verbesserung der Koordination, der allgemeinen Fitness sowie der Motorik.

Es werden Studienteilnehmer:innen gesucht, die über 18 Jahre sind und seit mehr als zwei Monaten an den Spätfolgen einer COVID-19-Infektion, insbesondere an Erschöpfung und anhaltender Müdigkeit leiden. Interessierte melden sich bitte unter 0163 1450412 oder schreiben eine E-Mail an: PostCovid.MED2@med.uni-heidelberg.de

zum Artikel
Studien

Auf der neuen Internet-Plattform „Patienten-Feedback für Patientensicherheit“ können Patient:innen ihre Erfahrungen mit einer Long COVID-Behandlung über eine Hotline oder ein Webformular teilen. Das Gemeinschaftsprojekt der gemeinnützigen Deutschen Gesellschaft für Patientensicherheit und der Techniker Krankenkasse wird durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Die Initiatoren interessiert insbesondere, was bei der Behandlung schiefgelaufen ist oder was besonders gut geklappt hat. Alle Angaben erfolgen anonym. Um anderen Betroffenen zu helfen, werden die Ergebnisse anschließend auf der Internet-Plattform veröffentlicht. Feedback-Hotline: 0322 2185 5625

zum Artikel

News aus der Long COVID-Vernetzungsstelle

7. Info- und Austauschforum der Long COVID Vernetzungsstelle

14. Dezember 2023
„Arbeiten mit Long COVID. Rückkehr zum Arbeitsplatz nach einer Arbeitsunfähigkeit“
Referent: Rechtsanwalt Rainer Beneschovsky, BDH Bundesverband Rehabilitation e.V.

Das Forum findet von 15.00 bis ca. 17.00 Uhr als Online-Veranstaltung via Zoom statt.

zur Anmeldung

Leiten Sie diesen Newsletter gern auch an interessierte Personen aus der Long-COVID-Versorgung oder aus Selbsthilfegruppen weiter!

Wer in Zukunft regelmäßig über Themen rund um Long COVID informiert werden möchte, meldet sich hier an: Newsletter abonnieren

Long COVID-News ist ein Angebot der Long COVID-Vernetzungsstelle. Als Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (BAG SELBSTHILFE) unterstützt sie Menschen mit Long COVID-Syndrom und diejenigen, die sich für eine Verbesserung der Long COVID-Behandlung einsetzen. Gefördert wird die Long COVID-Vernetzungsstelle durch die Deutsche Rentenversicherung Bund.

Herausgeber:
Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.
(BAG SELBSTHILFE)

Kirchfeldstraße 149
40215 Düsseldorf

Telefon: +49 211 31006-0
Telefax: +49 211 31006-48
E-Mail: info@bag-selbsthilfe.de
Internet: www.bag-selbsthilfe.de

Redaktion:
Roland Rischer

Hier finden Sie unsere Datenschutzerklärung.

Sollten Sie kein Interesse an unserem Newsletter haben können Sie sich abmelden.